Runder Fußballabend in der Johannisau

Fußballherzen schlugen höher - nur Gören zeigte sich unzufrieden

Flutlicht und Derby - die Fußballfans kamen im Spiel zwischen der SG Barockstadt und dem Hünfelder SV auf ihre Kosten
Archivfotos: Hendrik Urbin

12.11.2018 / FULDA - Fünf Treffer, darunter zwei Traumtore, Derby und Flutlichtatmosphäre: die Fußballherzen der rund 1.300 Zuschauer in der Johannisau dürften am Freitagabend höher geschlagen sein. Doch nicht nur auf Seiten des Hünfelder SV gab es angesichts der 1:4-Niederlage unzufriedene Mienen, auch SG Barockstadt-Trainer Sedat Gören zeigte sich keineswegs positiv gestimmt.



Anfänglich wackelte die SG Barockstadt kurz, hätte nach einem Pfostentreffer durch Christoph Neidhardt durchaus in Rückstand liegen können. Im Anschluss hatte die Gören-Elf das Spiel jedoch unter Kontrolle, spielte eine 3:1-Führung heraus, ohne dabei jedoch ein Offensivfeuerwerk abzubrennen. Dennoch schmeckte dem SGB-Trainer das Spiel seiner Mannschaft weniger: "Von unserer Seite haben wir kein gutes Spiel gesehen, aber wir haben gewonnen. Das spricht für die Mannschaft und die Entwicklung, die wir genommen haben."

Gören führte weiter aus, was ihn am Spiel seiner Mannschaft missfallen hat: "Wir müssen ruhiger werden, wenn uns ein Gegner anläuft und presst, wir müssen besser in die Freiräume kommen und diese erkennen", so Gören, dem jedoch die Kaltschnäuzigkeit in der Offensive gefiel, denn viel mehr als die drei Chancen in Durchgang eins hatte die Barockstadt nicht. Dennoch machte Gören deutlich, dass man in der Hessenliga Probleme bekäme, wenn mehrere Spieler einen schlechten Tag erwischten. Dies sei gegen den Hünfelder SV der Fall gewesen.

"Es gibt noch viel Verbesserungsbedarf, daran werden wir jetzt arbeiten", verspricht Gören. Ihn wird es freuen, dass er an diesem Thema aktuell mit einer Erfolgsserie arbeiten kann. Seit er das Ruder von Alfred Kaminski übernommen hat, holte die Barockstadt zwölf von 15 möglichen Punkten, einzig in Kassel gab es eine klare 1:4-Niederlage, die jedoch auch anders hätte ausfallen können. In diesen fünf Spielen erzielte die SGB-Offensive zudem 17 Treffer, in den elf Spielen unter Kaminski zuvor waren es 20.

HSV-Trainer Dominik Weber ärgerte sich indes, dass Unzulänglichkeiten die Gegentore Nummer eins und zwei ermöglichten, wobei Sebastian Alles den Ball vor dem sehenswerten "Strahl" von Kapitän Patrick Schaaf in den Torwinkel zum 2:0 eigentlich schon sicher am Fuß hatte. "Die ersten beiden Tore dürfen so nie fallen", beklagte Weber. Jener Alles sorgte kurz vor der Pause ebenfalls für ein Raunen auf der Tribüne, auch sein Abschluss landete links oben im Torwinkel.

Seiner Mannschaft hielt Weber zu Gute, dass sie versuchte, aus dem klaren 1:3-Rückstand noch eine knappe Partie zu gestalten. "Wir hätten uns auch hinten reinstellen und alles rausbolzen können. Das wollten wir aber nicht. Warum sollten wir die Chance hier heute nicht suchen?". Die Chancen waren durch Julian Rohde und Daniel Kornagel da, doch eine enge Kiste sollte es nicht mehr werden. Auf die Kosten dürften die Zuschauer gekommen sein, die seit längerer Zeit mal wieder ein Flutlichtspiel in der Johannisau zu sehen bekamen, dazu noch ein Derby. Dass sie noch fünf Tore zu sehen bekamen, rundete den Abend für sie ab. Außer für den Hünfelder SV und SGB-Trainer Sedat Gören. (tw) +++

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