Neuauszählung in Wahlbezirken

Kippt Schwarz-Grün durch eine Computerpanne? SPD eventuell an 2. Stelle

Tarek Al-Wazir
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08.11.2018 / FRANKFURT/M. - Das endgültige Ergebnis der hessischen Landtagswahl steht noch nicht fest, eine schwarz-grüne Koalition schien aber sicher. Eine Computerpanne in Frankfurt am Main und korrigierte Zahlen in etlichen Gemeinden könnten die Mehrheit aber noch ins Kippen bringen.


Das vorläufige Ergebnis der Hessenwahl war denkbar knapp: Mit lediglich 94 Stimmen Vorsprung vor der SPD kamen die Grünen auf Platz zwei. Deswegen könnten kleine Veränderungen große Auswirkungen haben: Erst am 16. November soll das endgültige Ergebnis vorliegen. Jetzt wurden Probleme bei der Stimmerfassung in Frankfurt am Main gemeldet: Durch eine neue Software kam es zu einer Panne, bei der Stimmen zwar ausgewertet, aber dem Wahlamt nicht mitgeteilt wurden. An den Direktmandaten ändert das nichts, eventuell aber am den landesweiten Ergebnissen. Dadurch könnte die SPD zur zweitstärksten Kraft in Hessen werden.

Während Kreiswahlleiter Norbert Huder (Wahlkreise 14 und 15, Fulda I und II) keine größeren Schwankungen bekannt sind, hat Kreiswahlleiter Dieter Scheer (Wahlkreise 10 und 11, Rotenburg und Hersfeld) zumindest für die Gemeinde Neuenstein im Landkreis Hersfeld-Rotenburg eine größere Korrektur zu vermelden: Für den Wahlkreis 11 sind 310 Stimmen dazugekommen, für die CDU 92, für die SPD 86 und für die Grünen 23. "Ob das reicht, um zum Zünglein an der Waage zu werden, ist unklar - es müssten sich in den anderen Wahlbezirken hessenweit die Verhältnisse ebenso einseitig verschieben", so Scheer. (Marius Auth) +++

Auch in Oberrad, einem Stadtteil von Frankfurt am Main, kam es offenbar zu technischen Störungen in der Auszählung
Foto: Hans-Hubertus Braune

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