Klare Worte bei Spielplanvorstellung
Gescheiterte Festspiel gGmbH: Sparkassen-Chef und Intendant sind enttäuscht
Fotos: Hans-Hubertus Braune
06.11.2018 / BAD HERSFELD -
„Wir sind über den derzeitigen Stand in Sachen gGmbH enttäuscht“, sagt Reinhard Faulstich. „Das ist alles andere als ideal.“ Die städtischen Parlamentarier hätten die Chance vertan, die Festspiele aus dem politischen Raum zu lösen und dem Theaterreigen mehr Planungssicherheit zu gewähren.
Der von ihm vorgestellte Spielplan sei „eigentlich theoretisch noch gar nicht genehmigt“, erläutert Festspielintendant Joern Hinkel, der ein flammendes Plädoyer für mehr Planungssicherheit bei den Festspielen hält, die eine neue Organisationsform seiner Meinung nach mit sich gebracht hätte. „Ich kann nur Top-Leute engagieren, wenn ich langfristig planen kann.“ In diesem Zusammenhang spricht er von „einem Strukturfehler, den wir hier in Bad Hersfeld durchbrechen müssen“. Die Festspiele müssten ihre Scheinwerfer ein wenig heller machen, „damit sie gesehen werden“.
Zudem sei seine Inszenierung des Ibsen-Klassikers „Peer Gynt“ in puncto Zuschauerzuspruch „hinter den Erwartungen zurückgeblieben“. „Das haben wir mit den anderen Stücken herausgerissen“, meint Joern Hinkel. Ihm sei bewusst, „dass wir mit Kafkas ‚Der Prozess‘ wieder mit einem anspruchsvollen Thema kommen“. Allerdings wolle er diesen Prozess mit humorvoller und leichter Hand führen. (Stefanie Harth) +++