Intendant Joern Hinkel stellt Programm vor

Festspiele 2019: Der Prozess, Funny Girl und zwei Wiederaufnahmen

Reinhard Faulstich, Joern Hinkel und Thomas Fehling (von links)
Fotos: Hans-Hubertus Braune

06.11.2018 / BAD HERSFELD - Geschichten voller Liebe und Widerstand erwarten die Besucher der 69. Bad Hersfelder Festspiele, die vom 5. Juli bis zum 1. September 2019 steigen. „Der Prozess“, „Funny Girl“ und (abermals) „Hair“ sowie „Shakespeare in Love“ heißen die Großinszenierungen, die in der Stiftsruine dargeboten werden. Unter großem Medieninteresse hat Intendant Joern Hinkel den Spielplan vorgestellt.

Mit dem „ersten Psychothriller der Weltliteratur“, Franz Kafkas „Der Prozess“, wird der Theaterreigen eröffnet. „Kafkas Roman war selten so aktuell wie heute. Kafka war ein Vorgänger des absurden und leichten Humors“, sagt Hinkel, der das Stück inszenieren wird. Eine Hymne an die Fantasie, ein Hohelied der Liebe aus heiterem Himmel, ein Irrgarten, eine Komödie im Dunkeln, ein fiebernder Weckruf, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, sei „Der Prozess“. Das Projekt passe ganz fantastisch in die Stiftsruine und in unsere Zeit. Es sei ein Plädoyer gegen die Verletzung der Grundrechte.

„Funny Girl“ ist das neue Musical des Sommers 2019 (Premiere: 12. Juli). Stefan Huber, der zuletzt „Titanic“ in Bad Hersfeld inszeniert hat, bringt die Geschichte der Fanny Brice auf die Festspielbühne – sprich: die Entwicklung eines unscheinbaren Mädchens zu einem Star, vom hässlichen Entlein zum Broadway-Schwan. Alle Träume scheinen in Erfüllung zu gehen. Eine große Karriere und ein wunderbarer Mann, der sich dann aber als ruinöser Spieler entpuppt…

Wiederaufgenommen werden „Shakespeare in Love“ (Premiere: 6. Juli) in der Regie von Antoine Uitdehaag und das Kult-Musical „Hair“ (Premiere: 16. August), das Erfolgsregisseur Gil Mehmert in Szene setzen wird. Wie Joern Hinkel versichert, werden beide Stücke „für die kommende Saison perfektioniert“.

Selbstverständlich warten die Bad Hersfelder Festspiele mit Live-Konzerten im altehrwürdigen Gemäuer der Stiftsruine auf: Annett Louisan, eine der erfolgreichsten deutschen Popsängerinnen, gastiert am 29. Juli in der Lullusstadt.

Bürgermeister Thomas Fehling ist begeistert vom breiten Spektrum, dass die Festspiele abdecken: „Die 69. Festspielsaison bietet wieder mutig Attraktionen mit hoher Bandbreite an. Zwischen Josef K. und Annett Louisan liegt wahrlich ein weites Feld; unterschiedlicher könnte es kaum sein. Mir scheint, dass das neue Programm von Joern Hinkel jede Menge Impulse vermitteln wird – für irritierende, betörende und vor allem großartige Festspiel-Momente.“

Neben den Darbietungen in der Stiftsruine wird es eine Komödie im Schloss Eichhof und Familientheater geben. Die Inszenierungen werden demnächst vorgestellt. Der Kartenvorverkauf startet am Donnerstag, 15. November. Mehr Infos: http://www.bad-hersfelder-festspiele.de/.
(pm / Stefanie Harth) +++



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