Ungewohnte Einblicke

Maschinenpistole statt Handy: Presseschießen beim Polizeipräsidium Osthessen


Fotos: Marius Auth

02.11.2018 / FULDA - Eine gute Zusammenarbeit von Polizei und Presse ist unerlässlich für die zuverlässige Berichterstattung. Damit die "vierte Gewalt" ein Gefühl für die gewichtige Verantwortung der dritten bekommt, lud das Polizeipräsidium Osthessen am Donnerstagabend zum inzwischen fünften Presseschießen. Mit der Maschinenpistole wurden abstrakte Ziele neutralisiert, danach bei Kartoffelsuppe über die Polizeiarbeit der Zukunft diskutiert.


In Sechser-Gruppen ging es für die regionalen Pressevertreter in die Schießanlage der Polizei, Fachkräfte beaufsichtigten und leiteten an. Fünf Schuss mit einer Maschinenpistole der Marke Heckler und Koch durften abgegeben werden, Gehörschutz und Schutzbrille minimierten Klangkulisse und Verletzungsrisiko. Erfolgserlebnisse waren garantiert: "Eine normale Zehnerzielscheibe in zwölf Metern Entfernung würde Laien überfordern, es sei denn, sie hätten Vorerfahrung durch den Wehrdienst oder Ähnliches. In einer blauen Scheibe im A3-Format befindet sich eine rote Scheibe im A4-Format. Entgegen der gängigen Vorstellungen ist für Laien eine Pistole schwerer zu handhaben als die MP5, dort ist auch der Rückstoß relativ sanft", erklärte Michael Tegl, Leiter von Einsatztraining und Schießausbildung beim Polizeipräsidium Osthessen.

 Neben einem Gefühl fürs Handling der Waffe bekamen die Pressevertreter am Abend auch einen Einblick in die automobile Zukunft des Präsidiums: Ein Elektroauto, das erst seit Kurzem im Einsatz ist, konnte besichtigt werden.

"Polizei und Presse profitieren von gegenseitiger Vertrautheit. Das Presseschießen findet seit 2009 in unserem Haus statt und ist eine gute Möglichkeit, abseits der Routine miteinander ins Gespräch zu kommen", erklärte Polizeipräsident Günther Voß. 


47 Pressevertreter waren zum Schießen gekommen. Pressesprecher Dominik Möller, seit drei Monaten im Amt, erläuterte gegenüber OSTHESSEN|NEWS, wie moderne Technik und Medien die Polizei-arbeit verändert haben: "Wir haben inzwischen ein eigenes Social Media-Team und eine Webredaktion, die zeitnah die Bürger über aktuelle Ereignisse informieren. Durch die neuen Informationskanäle müssen wir schneller reagieren, wir kommen aber auch schneller an die Daten. Während Printmedien erst am Abend Redaktionsschluss haben, wollen die Onlinemedien aufbereitete Informationen sofort. Das hat das Tempo auch für uns verändert." (Marius Auth) +++

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