"Kunst, die erlebt werden will"
Sieben internationale Künstler stellen im Museum Modern Art aus
Fotos: Victoria Weber
30.10.2018 / HÜNFELD - Es ist Kunst, die ins Auge sticht. Die erlebt werden will. Die den Betrachter fordert. Unter dem Titel „New Optics III“ ist am Sonntag die Ausstellung von sieben internationalen Künstlern aus dem Bereich der Konkreten Kunst im Museum Modern Art in Hünfeld eröffnet worden. Und die Gäste waren von den Werken der Künstler angetan. Bis zum 27. Januar ist die Ausstellung in Hünfeld zu sehen.
„Im weitesten Sinne zählen alle Werke zur ,Op-Art‘“, erklärte Kurator Günter Liebau. „Op-Art“ oder auch optische Kunst ist eine Stilrichtung der 1960er Jahre. Mit abstrakten Formmustern und geometrischen Farbfiguren erzeugt sie beim Betrachter überraschende optische Effekte. „Die ,Op-Art‘ ist Teil der gegenstandsfreien Kunst. Dieser Ansatz hat sich weiterentwickelt“, machte Liebau bei der Vernissage deutlich.
Für seine Werke verwendet Diehl gefaltetes Alublech, auf das er Acryllack aufbringt. In Hünfeld stellt er bereits zum dritten Mal aus. „Hünfeld ist durch das Museum Modern Art weltweit bekannt“, betonte der Wiesbadener. Deshalb sei es ihm wichtig gewesen, die besten Künstler herauszusuchen. „Um so eine Kunst zu lieben, braucht man eine Einführung“, erläuterte er. Jedes Kunstwerk müsse von verschiedenen Standorten betrachtet werden: „Dadurch entsteht ein erstes Bild, ein zweites und ein drittes.“ Die Künstler spielten mit 2D- und 3D-Ansichten, die Farben der Bilder würden von der umgebenden Farbe beeinflusst und veränderten sich – je nach Blickwinkel. Für die Besucher hatte er einen Tipp: „Gehen Sie zu den Werken, schauen Sie sie an und bewegen Sie sich. Da entsteht was.“ Ein Laie meine möglichweiser, die Bilder bestünden nur aus Streifen – doch das scheinbar Einfache sei in Wirklichkeit das Interessanteste und Schwierigste. „Es steckt viel Arbeit in den Werken“, sagte Diehl.
Zu Beginn begrüßte Kulturstadträtin Martina Sauerbier die Gäste der „beeindruckenden Ausstellung“. Insbesondere lobte sie die Kuratoren Günter und Peter Liebau, die sich große Verdienste um das Museum Modern Art erworben hätten. Auch dankte sie dem Förderverein des Museums Modern Art mit seinem Vorsitzenden Martin Ebert für das Engagement. Bürgermeister Stefan Schwenk zeigte sich ebenfalls beeindruckt von der Ausstellung, die mit der Konkreten Kunst zurück zu Jürgen Blum, zu den Wurzeln des Museums führe. Musikalisch wurde die Vernissage von Rainer Rueppell mit Variationen auf der klassischen Gitarre umrahmt. (pm) +++