Netzwerker und Strippenzieher
CDU-Politiker MdL Dr. Arnold sagt Wiesbaden Adieu - "Alles hat seine Zeit"
Fotos: Hendrik Urbin
28.10.2018 / FULDA -
Ein direkter Draht zu Ministerpräsident Volker Bouffier oder Finanzminister Dr. Thomas Schäfer – das macht vieles einfacher, sagt Dr. Walter Arnold (69). Mit seinem ursprünglichen Job als Maschinenbauingenieur hat er heute kaum mehr etwas zu tun. Seit knapp 20 Jahren pendelt der Union-Politiker zwischen seiner Heimat Großenlüder (Kreis Fulda) und der Landeshauptstadt Wiesbaden: zunächst als Landtagsabgeordneter, zwischendurch sogar als Finanz-Staatssekretär in der Regierung Roland Koch (2004-2009). Arnold - auffällig durch seinen markanten Schnauzbart - gilt als Netzwerker und Strippenzieher, hat beste Kontakte in den Wirtschafts- und Gesundheitssektor.
Aus Wiesbaden gestaltete er den Boom in seiner Heimatregion Fulda politisch mit. Zum Ende dieser 19. Legislaturperiode (2013-2018) hört der CDU-Fraktionsvize und finanzpolitische Sprecher auf. Sein Nachfolger für die CDU könnte der Polizeibeamte Thomas Hering werden.
Als Arnold 1999 Nachfolger von CDU-Urgestein Winfried Rippert im Hessischen Landtag wurde, sei die Arbeit für ihn "völliges Neuland" gewesen, erinnert sich der 69-Jährige. "Vor allem Fritz Kramer (ehemaliger Landrat im Kreis Fulda, d. Red.), Dr. Eberhard Fennel (ehemaliger Bürgermeister von Hünfeld, d. Red.), Dr. Wolfgang Hamberger (ehemaliger Oberbürgermeister von Fulda, d. Red.) und Winfried Rippert (Vorgänger Arnolds im Landtag, fast drei Jahrzehnte, d. Red.) haben mir in den Anfängen viel Vertrauen geschenkt, verbunden mit einem klaren Auftrag: Wir brauchen einen guten Repräsentanten aus unserer Heimat in Wiesbaden, denn dort werden die politischen Geschäfte gemacht."
"Durch die Zeit als Staatssekretär, frühere Sprecherfunktionen in den Ressorts Umwelt und Wirtschaft, und jetzt als finanzpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion habe ich einen sehr engen Draht zu unserem Finanzminister. Das ist für frühe Weichenstellungen wichtig. So ist es beispielsweise gelungen 67 Mio. Euro aus der Hessenkasse in unsere Heimat zu bringen. Wir haben das Programm angepasst. Bei den früheren Programmen wurden ausschließlich finanzschwache Kommunen berücksichtigt. Doch für unseren ländlichen Raum brauchen wir auch Förderung, denn es gibt auch strukturschwache Kommunen. Das habe ich gemeinsam mit Minister Schäfer bei der Hessenkasse eingeführt", betont Arnold und fügt an: "2018/2019 steht im Zeichen des ländlichen Raums. Wir haben die Initiative 'Land mit Zukunft -Heimat Hessen' mit 1,8 Mrd. Euro im Haushalt aufgelegt und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es künftig auch ein Ministerium für Heimat geben wird."
"Ich muss mich vor niemandem verstecken."