MP auf Stimmenfang in schwarzer Hochburg

Termin-Marathon für Hessens CDU-Chef Bouffier - "Kämpfe um jeden Wähler"

Volker Bouffier in der Klosterkirche auf dem Fuldaer Frauenberg: (v.li.): Christiane und Alois Rhiel, Ursula und Volker Bouffier, Rainer Sippel und Gerhard Möller.
Fotos: Hendrik Urbin

27.10.2018 / FULDA - Nur noch zwei Tage bis zur Landtagswahl in Hessen - Wahlkampfendspurt für die Spitzenkandidaten. CDU-Landesvater und Ministerpräsident Volker Bouffier war am Donnerstag auf Stimmenfang in der schwarzen Hochburg Fulda. Nach der prominenten Unterstützung durch Kanzlerin Angela Merkel in der Esperantohalle – dem Höhepunkt in der Schlussphase – und kämpferischen Reden ging es weiter: kurzer Halt am Grab des CDU-Politikers Alfred Dregger und dann zum Kloster auf dem Frauenberg.



Dort traf der Regierungschef auf knapp 100 Parteifreunde und enge Begleiter. "Wir für Bouffier" heißt eine eigens gegründete, freiwillige Initiative von Fans des CDU-Spitzenmanns. Sie begleiten ihn seit zwei Monaten fast täglich bei Wahlkampfterminen. An der Zahl waren es am Donnerstag auf den Tag genau fast 60. Organisatorin Isabelle Sartor begründete das Engagement der siebenköpfigen Gruppe, die sich "ohne einen Pfennig Geld" für den Landesvater einsetzt, so: "Volker Bouffier ist ein hervorragender Politiker, Zuhörer und zuverlässlicher Ansprechpartner. Wir tun alles für ihn."

Und auch die Fuldaer empfingen den MP vor dem Klostercafé mit Applaus. Bei Frauenberger Frohnatur und Bratwürstchen vom Grill diskutierten die Gäste mit dem Regierungschef über aktuelle Themen wie Diesel, Wohnen und Berufe im Gesundheitssektor. Bouffier präsentierte sich, stets begleitet von Ehefrau Ursula, wie immer bürgernah und offen. Als ein junger Mann mit Handicap auf ihn zukam und nach einem Selfie mit dem Landesvater fragte, war Bouffier sofort bereit und beendete dafür sogar frühzeitig ein Gespräch mit Journalisten der Deutschen Welle.

Fulda gilt als CDU-Hochburg, als wichtiger Stimmengarant für die Zweitstimme. Die Umfragen im Land sind allerdings nicht so rosig. Aktuell käme die CDU laut Politbarometer auf 28 Prozent - ein Verlust gegenüber 2013 um 10,3 Prozent. Bouffiers Begründung: "Hessen ist stark, stabil und erfolgreich. Wir werden sehr oft an der bundespolitischen Lage und der Ablehnnung der großen Koaltion in Berlin gemessen. Dem Wähler muss aber klar sein: Es geht am Sonntag um Hessen, nicht um Berlin. Mit fünf Minuten Frust zu einem bestimmten Thema und einer Entscheidung gegen die CDU kauft man sich für die kommenden fünf Jahre ein linkes Bündnis. Und das bedeutet Stillstand und Rückschritt. Deshalb kämpfe ich für Hessen und um jeden Wähler, dass dies nicht eintritt."

Volker Bouffier fuhr am Abend zurück in seine Heimatstadt Gießen. Und schon am Freitagmorgen ging es weiter: bereits um 7:00 Uhr stellte sich der Christdemokrat den Fragen im ZDF-Morgenmagazin. Das war aber nur der erste von insgesamt sechs Medienterminen. Am Abend steht dann noch das hessische Oktoberfest mit CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer in Bouffiers Wahlkreis Gießen auf dem Programm. Termin-Marathon also noch einmal 48 Stunden vor der Wahl. (Christian P. Stadtfeld) +++

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