Keinen Nachfolger gefunden: Berggasthof Zur Ebersburg schließt Ende Oktober
Reinhold und Ellen Günther
Fotos: Marius Auth
25.10.2018 / POPPENHAUSEN (Wasserkuppe) -"Es gibt ein Leben vor dem Tod", scherzt Wirt Reinhold Günther vom Berggasthof Zur Ebersburg bei Poppenhausen. Ende Oktober schließt der Traditionsgasthof - Reinhold und Ellen Günther wollen den Ruhestand genießen, die Kinder haben andere berufliche Ziele. Übernommen hat die Firma Heurich aus Fulda.
Direkt unterhalb der Burgruine Ebersburg liegt der Gasthof in malerischer Natur, perfekt als Zwischenziel für Wanderungen. Bekannt wurde die Küche vor allem durch Wild-Spezialitäten wie Rehrücken und Wildschnitzel, saisonale Angebote wie Fisch-, Spargel- und Gänsewochen haben Gäste aus dem weiteren Umfeld in den Berggasthof gebracht. "Der größte Feind der Qualität ist eine große Speisekarte: Wir haben uns auf Wild konzentriert, weil ich selber Jäger bin, das Fleisch stammt von Jägern aus der Region", erklärt Günther. Der Wirt hat früher den "Felsenkeller" in Fulda betrieben, bis sich die Chance bot, den traditionellen Berggasthof zu übernehmen: "Wir haben einen Bauernhof in der Rhön, ich bin hier immer vorbeigefahren, die Immobilie hat mir lange gefallen." Als der Betreiber Herbert Mihm 1995 gestorben ist, übernimmt Günther. Von 1996 bis 2018 verleiht das Wirte-Ehepaar dem Gasthof seine persönliche Note, neben 200 Sitzplätzen innen sowie 300 im Biergarten stehen 30 Betten zur Verfügung. Aus Altersgründen wollen die Günthers jetzt aber aufhören. "Ich bin jetzt 68 Jahre alt - jahrelang Überstunden und keinen Urlaub gemacht, das sind also quasi 80 Jahre. Weder Sohn noch Tochter wollen übernehmen, die haben andere berufliche Vorstellungen. Für unsere Stammgäste ist das sehr schade, wir haben auch noch ein letztes Mal Gänsetage gemacht, der alten Zeiten wegen." Übernommen hat die Firma Heurich aus Fulda, die weitere Nutzung ist noch unklar. (mau) +++