Jeder Handgriff musste sitzen
Physiotherapeut Michael Franz bei den Olympischen Jugendspielen
Fotos: Privat
24.10.2018 / BUENOS AIRES -
Vom 6. bis 18. Oktober fanden in Buenos Aires (Argentinien) die Olympischen Jugendspiele statt. Mittendrin war auch der Eichenzeller Michael Franz, der sich um die Leichtathleten vor Ort kümmerte. Im Gespräch mit ON|Sport berichtete der Physiotherapeut von den Eindrücken vor Ort und den hohen Druck, denn jeder Handgriff muss sitzen.
Als "vielfältig" beschrieb Michael Franz die Eindrücke aus der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Für solch ein Event berufen zu werden, sei für Michael Franz noch immer ein Privileg: "Man muss sich im Sport gut auskennen und auch die Abläufe einer Großveranstaltung kennen". Es war nicht die erste Veranstaltung für Franz, in diesem Jahr begleitete er die Athleten mit zur Europameisterschaft in Ungarn, im vergangenen Jahr war er bei der U18-Weltmeisterschaft in Kenia. Vor Ort sei der Druck sehr hoch: "Man muss relativ schnell handeln. Wenn man Fehler macht, fährt man auch nicht mehr mit", erklärt Franz im Gespräch mit ON|Sport, denn die Athleten haben nicht viel Zeit, müssen sich meist auf einen Wettkampftag vorbereiten - und da muss alles sitzen.
Ein Tag im Olympiadorf, das extra für diese Jugendspiele errichtet wurde und im Anschluss in Wohnhäuser umgewandelt wird, ging für den Physiotherapeuten von halb sieben morgens bis halb zwölf in der Nacht. Morgens werden zunächst Beschwerden der Athleten gelöst. Nach einer Besprechung der Disziplinen geht es mit den nächsten Behandlungen weiter. Im Stadion angekommen, wird das Aufwärmen begleitet, wirkliche Vorgaben werden nicht gegeben: "Das sind ja alles Vollprofis, die ihren eigenen Ablauf haben." Da auch zurück im Dorf weitere Maßnahmen bei den Athleten anstehen, ist eine Erkundung der Millionenstadt Buenos Aires schwierig, doch für eine Stadtrundfahrt hat es gereicht.
Der Eichenzeller konnte von zwei Behandlungen berichten, in denen die Maßnahmen Wirkungen gezeigt haben. Bei einer Leichtathletin war ihr Einsatz aufgrund von Fußproblemen äußerst fraglich. Durch die Behandlung des Physiotherapeuten konnte sie am Wettkampftag an den Start ging und auf Platz sieben die Ziellinie überqueren. "Der Trainer hat das extra erwähnt, das macht einen dann auch stolz", so Franz. Mit Rückenproblemen reiste Stabhochspringerin Leni Freyja Wildgrube an, dank der Behandlung konnte sie am Wettkampftag die Goldmedaille erreichen.