"Wind hat sich gedreht"

Petra Roth bei CDU Flieden zu Gast - Kramer besorgt über politische Situation

Frankfurts Oberbürgermeisterin a.D Dr. Petra Roth und Landrat a.D. Fritz Kramer
Fotos: Carina Jirsch

24.10.2018 / FLIEDEN - Die ehemalige Oberbürgermeisterin von Frankfurt Dr. Petra Roth (CDU) war am Dienstag unter dem Motto "Kluge Köpfe. Wahre Worte" zu Gast in Flieden. Neben Roth waren auch Landrat a. D. Fritz Kramer (CDU), MdL Markus Meysner (CDU) und Fliedens Bürgermeister Christian Henkel (CDU) der Einladung des CDU-Gemeindeverbandes Flieden gefolgt. Nach Vorträgen der drei Gäste wurde dem Publikum Zeit für Fragen geboten. Moderiert wurde die Veranstaltung von Fuldas Oberbürgermeister a. D. Gerhard Möller (CDU).



Auch wenn Petra Roth nach eigenen Angaben nicht mehr Politikerin sei, sondern frei, hielt sie ihre Rede über die Zeit als Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt und die CDU. "Ich habe mich damals für die CDU entschieden, da ich mich engagieren und einbringen wollte. Bei der CDU ging es immer um die Menschen. Bis heute ist es die modernste Partei geblieben", so Roth. Damit Hessen und die Bundesregierung stark bleibe, müsse die CDU weiter an der Spitze stehen. "Deshalb ist es wichtig, am Sonntag CDU zu wählen." Das Wichtigste, was der Wähler geben kann, sei das Vertrauen, indem er ein Kreuz bei der Wahl mache. "Mein Weg in der Politik war sicher kein Gang durch den Rosengarten. Aber es hat mir Freude gemacht", so Roth abschließend.

Landrat a. D. Fritz Kramer beschäftige sich seit Wochen damit, die "Stimmung und Temperatur des Wahlkampfes einzufangen". Das zeigte sich auch in seiner rhetorisch starken Rede über die aktuelle Situation der Politik. "Mit der Landtagswahl am Sonntag wird nicht nur über die Zukunft von Volker Bouffier entschieden, sondern auch die von der GroKo - Nahles und Merkel", zeigte sich Kramer besorgt. Die Stimmung derzeit sei gefährlich und alarmierend, das zeige sich schon seit der Bundestagswahl.

"Wir hatten immer die CDU/CSU auf der einen und die SPD auf der anderen Seite. Nun sind viele Wähler zu den Randgruppen geflüchtet. Der Wind hat sich gedreht." Man müsse die Probleme erkennen und lösen. Die Politik als Problem zu sehen sei falsch. Die Demokratie sei ein Prozess der Veränderung und Bewegung. Sie habe nur dann Zukunft, wenn sie von uns gewollt ist.

"Wichtig ist, dass man nicht stumm bleibt und sich einmischt. Es war nie so wichtig wie heute, sich schützend vor den Staat zu stellen", betonte Kramer. Die Landtagswahl entscheide nicht nur über die Landesregierung. Es sei auch ein Test, ob man die Partei wähle, die die Demokratie unterstützt und verteidigt.


Der Landtagsabgeordnete Markus Meysner gab einen Rückblick über das, was die hessische CDU in den letzten Jahren geleistet hat. "Wir müssen und bewusst machen, dass es uns gut geht. Wir Abgeordneten sind für den Wahlkreis, aber auch für Hessen da", betonte Meysner. Gerade in den letzten Jahren habe sich in Hessen viel getan. Beispielsweise für den ländlichen Raum oder im Bereich der Infrastruktur. "Das Schülerticket ist ein Riesenerfolg. Vielleicht kann man dies noch erweitern auf ein Hessenticket. Auch mit der Einführung des E-Busses sind wir einen richtigen Schritt gegangen."

In einer anschließenden Diskussionsrunde hatten die rund 100 Besucher Zeit, ihre Fragen zu stellen. Dabei ging es um Themen wie Grunderwerbssteuer, den Soli oder was die CDU für Senioren tun werde. (Moritz Pappert) +++

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