Vor guter Kulisse
Debütantenball Johannisau: Hessenliga-Derby hatte einiges zu bieten
Archivfotos: Hendrik Urbin
22.10.2018 / FULDA -
Etwas um die 1.300 Zuschauer wohnten der Fußball-Hessenliga-Partie zwischen der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz und dem SV Flieden bei, welche die Hausherren trotz klarer Überlegenheit spannend hielten und letztlich 4:2 gewann. Auf Seiten des SV Flieden war nach der Trennung von Meik Voll mit Sascha Gies ein neues Gesicht zu bestaunen, bei der SG Barockstadt bekamen die Zuschauer zwei alte Bekannte zu sehen.
Es lief alles sehr unglücklich für den SV Flieden. Nach der Trennung von Meik Voll nahm sich Interimstrainer Sascha Gies mit Andreas Drews vor, die Buchonen aus der Krise zu führen. Durch den frühen Rückstand nach Treffer von Christopher Bieber und den zwei Verletzungen von Andre Leibold und Marc Röhrig, schien dieses Vorhaben bereits vorzeitig in einem Desaster zu enden. "Das hat uns überhaupt nicht gepasst, Verletzungen passen nie", ärgerte sich Gies nach dem Spiel über die Ausfälle und hofft, dass beide nicht zu lange fehlen werden.
Zweimal kamen die krisengeplagten Buchonen allerdings zurück, Kemal Sarvan versenkte einen Foulelfmeter, Taras Zaviiskyi leitete mit dem 2:3-Anschlusstreffer eine rasante Schlussphase ein. Doch Chancen durch Fabian Schaub und Sarvan blieben ungenutzt, trotz 80-minütiger Unterlegenheit schrammte Flieden am Auswärtspunkt vorbei. "Die Qualität ist in der Mannschaft, die kleinen Fehler müssen wir abstellen. Ich denke, das kommt und dann gewinnen wir auch die Spiele", zeigte sich Gies überzeugt, dass der SV Flieden den Weg in ruhige Gewässer findet.
Gören sollte auch zwei zuletzt gescholtenen Spielern zu ihren Premieren im SGB-Dress verhelfen, zumindest für einen ging diese nach hinten los. "Aykut war nach dem Spiel geknickt", sagte Sedat Gören über Schlussmann Bayar, der beide Gegentreffer maßgeblich verschuldete. Über die Qualität Bayars sind keine Fragen offen, der Keeper zeigte seine Klasse vor allem in der vergangenen Saison für den TSV Lehnerz. In der Schlussphase kam auch Alexander Reith zu seinem Debüt, die fehlende Spielpraxis in der Hessenliga war ihm jedoch anzumerken: "Nach so einer langen Zeit ist es schwierig, in das Spiel und Tempo reinzufinden", sagte Gören über den 28-Jährigen, der ihm eine gute Trainingsarbeit attestierte: "Jede Chance, die du bekommst, musst du nutzen, um dich anzubieten."
Schließlich hatte Sedat Gören noch ein paar warme Worte für den SV Flieden bereit: "Wir wünschen dem SV Flieden viel Erfolg und dass sie die Kurve bekommen. Wir brauchen Flieden und Hünfeld hier, um die Derbys weiter stattfinden zu lassen". Auch für die Kulisse wäre es dankbar, denn nach 500 Zuschauern gegen Friedberg und den 600 gegen Waldgirmes bedeuteten die 1.300 Besucher auf den Tribünen beim Derby Saisonrekord für die SGB. (Tino Weingarten) +++