Heiße Wahlkampfphase
Ex-Außenminister und SPD-MdB Sigmar Gabriel: "Die Rente ist ein Witz"
Fotos: Carina Jirsch
21.10.2018 / FULDA -
Er war da - pünktlich um 11 Uhr am Samstagvormittag stand der ehemalige Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) auf dem Universitätsplatz in Fulda. Er kam mit der Bahn, die jedoch eine leichte Verspätung hatte - trotzdem hat alles gepasst. Der Platz war gut gefüllt, die Besucher waren gespannt auf seine Rede. „Wir freuen uns sehr, Sigmar Gabriel erneut in Fulda begrüßen zu dürfen. Wir sind uns sicher, dass Sie wieder motivierende und angemessene Worte für einen guten Startschuss in die heiße Wahlkampfphase finden", freuten sich die beiden SPD-Landtagskandidaten Sabine Waschke und Philipp Ebert. Die ehemalige Abgeordnete der SPD im Deutschen Bundestag, Birgit Kömpel, stellte den Zuschauern zunächst noch einmal die zwei Kandidaten vor, bevor Gabriel auf die Bühne gerufen wurde.
Der 27-jährige Philipp Ebert ist ein echter Newcomer. Doch das sieht Gabriel als sehr positiv an: "Ich war damals auch ein Newcomer und habe direkt gewonnen. Ich zähle auf dich." Ebert ist gelernter Immobilienkaufmann und Vorsitzender der Jusos im Landkreis Fulda. Doch wieso kandidiert er für die diesjährige Landtagswahl? "Ich will mich dafür stark machen, dass die Niedriglohnhochburg Fulda endlich Geschichte wird, dass Arbeitnehmer in prekären Verhältnissen wieder anständig bezahlt werden und ohne Existenzängste von ihrer Arbeit leben können." Sabine Waschke ist bereits Abgeordnete im hessischen Landtag und möchte wiedergewählt werden. "Der Bildungsgrad von Kindern darf nicht mehr vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein", fordert die 59-Jährige.
Menschen wollen laut Gabriel nicht über Zuständigkeiten sprechen, sondern über Zustände. "Nach 40 Jahren arbeiten reicht es für viele Arbeiter nicht mehr zum Überleben aus. Die Rente ist ein Witz. Eine Mindestrente sollte eingeführt werden. Wir dürfen uns selbst nicht vergessen." Damit spielte der 59-jährige Sozialdemokrat auf die Flüchtlingsproblematik an und erntete breite Zustimmung aus dem Publikum. Abschließend sprach er den Fuldaer Bürgern seine Empfehlung aus: "Wählen Sie diese zwei Abgeordneten, denn die sind nah am echten Leben dran."