Genossenschaftsmodell
Schlachthof jetzt Erzeuger AG - "kein Industriefleisch von sonstwoher"
Fotos (15): Martin Engel
13.10.2018 / FULDA -
Käufer ist der Landwirt und Agraringenieur Rudolf Bühler von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall, der in den letzten Wochen die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Kurhessen als Auffanggesellschaft in der Rechtsform einer kleiner Aktiengesellschaft für den Schlachthof Fulda gegründet hat und als dessen Aufsichtsrat fungiert. "Ich verstehe das als Entwicklungshilfe für die Region", erklärt Bühler sein Engagement.
"Damit nicht Industriefleisch von sonst woher angekarrt wird"
Wie auch beim Erzeugerschlachthof Schwäbisch Hall können sich Bürger, Kommunen, Verbände, Metzger und weitere Landwirte ähnlich dem Modell der Genossenschaften am Erzeugerschlachthof Fulda mit Zeichnung von Aktien beteiligen und sich auf diese Weise für die Zukunft der hiesigen Landwirte einsetzen. Eine Aktie kostet 500 Euro, das Stammkapital beträgt 250.000 Euro. Am 23. Oktober um 19.00 Uhr wollen die Gründer dieser bäuerlichen Organisationen ihr Entwicklungskonzept für die Erzeugergemeinschaft im Landratsamt Fulda öffentlich vorstellen. In der Rhön und drumherum gehe es darum, dass auch hier die Bauern wieder zukunftsfähig aufgestellt werden, sagt Bühler. Der Markt für hochwertige Produkte liege ja vor der Haustür. "Es müssen die Wertschöpfungspartnerschaften neu entwickelt werden, vor allem vor dem Hintergrund, dass Bauern auch wieder den gerechten Anteil am Preis unserer Lebensmittel bekommen."
Bühler charakterisiert sich selbst so: "Im Grunde bin ich Hohenloher Bauer und seit gut 40 Jahren in der ländlichen Regionalentwicklung im In- und Ausland unterwegs. Wichtigste Inlandsprojekte sind die Gründung der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall und die Rettung des Schwäbisch-Hällischen Landschweins, welches die älteste Schweinerasse in Deutschland ist." Auch habe er auch Partnerschaftsprojekte in Indien, Afrika und Osteuropa initiiert.(ci)+++