"Mir wird nicht langweilig"
Ein Urgestein der Vogelsberg CDU: Kurt Wiegel verabschiedet sich aus Landtag
Fotos: Luisa Diegel
15.10.2018 / LAUTERBACH -
15 Jahre lang prägte Kurt Wiegel den hessischen Landtag in Wiesbaden. Am 28. Oktober wird dieser neu gewählt - doch dieses Mal geht der vogelsberger Landwirt Wiegel nicht mehr als Kandidat ins Rennen. "Es wird Zeit, dass junge Leute einsteigen, ich möchte ihnen die Chance nicht verwehren." Dennoch blickt der 66-Jährige voller Stolz auf das zurück, was er in Wiesbaden alles für den ländlichen Raum erreicht hat.
Jeder Tag als Landtagsmitglied ist anders - auch bei Kurt Wiegel - doch der Morgen startet bei ihm immer gleich - mit Zeitung oder Nachrichtenportale lesen. Dann ist er entweder in Wiesbaden zu Sitzungen unterwegs, in seinem Büro in Lauterbach, auf Veranstaltungen und im stetigen Kontakt mit den Menschen. Bürgersprechstunden gab es bei ihm nicht - "wenn die Menschen den Kontakt zu mir gesucht haben, auf Veranstaltungen, bei mir im Büro oder am Telefon, habe ich aber immer versucht, die Probleme zu lösen und zu helfen" - und das schon nun seit 15 Jahren. Das bedeutete für Wiegel auch, dass dadurch seine Frau und Familie zurückstecken mussten. "Sie sind oft zu kurz gekommen. Jetzt möchte ich mich auf mein Leben mit meiner Familie konzentrieren und für meine sechs Enkel da sein."
Trotz seiner Verabschiedung aus dem Landtag fiebert Wiegel dem 28. Oktober entgegen. Seine vollste Unterstützung gilt seinem Nachfolger Michael Ruhl, der nun für den Wahlkreis 20 kandidiert. "Ich kenne ihn schon etliche Jahre, er hat mich im Jahre 2002 schon massiv unterstützt." Seiner Kandidatur sieht Wiegel positiv entgegen. "Er hat auf jeden Fall Chancen, als Direktkandidat in den Landtag einzuziehen." Gute Chancen sieht er auch für seine Partei: "Ich hoffe und glaube, dass wir bei über 30 Prozent liegen werden und die stärkste Kraft bleiben und ohne uns nicht regiert werden kann." (Luisa Diegel) +++