Zwei Wagen komplett ausgebrannt

Bundespolizist verhindert Schlimmeres: ICE-Strecke bleibt am Wochenende gesperrt


Foto: picture alliance/dpa/Thomas Frey

12.10.2018 / MONTABAUR - Ein umsichtiger Bundespolizist hat durch sein schnelles Handeln Schlimmeres verhindert: Auf der Schnellfahrstrecke von Köln nach Montabaur (Rheinland-Pfalz) kam es auf Höhe der Ortschaft Dierdorf am Freitagmorgen gegen 6:35 Uhr zu einem Feuerwehreinsatz. Ein Waggon des ICE 511, der in Köln gestartet war und nach München wollte, geriet aus bisher unerklärten Gründen in Brand. Die Rettungskräfte evakuierten 510 Personen aus dem Zug. Die Bahnreisenden wurden in einem nahegelegenen Gemeindehaus betreut. Mit Busse wurden sie zum nächsten ICE-Bahnhof gebracht.


Fünf Personen wurden nach Angaben der Behörden leicht verletzt. Ein Bundespolizist hatte die Rauchentwicklung im Waggon entdeckt und sofort gehandelt. Er leitete eine Notbremsung ein und kümmerte sich um die Evakuierung in den betroffenen Waggons. Die Brandursache ist bislang unklar.

Die Bahnstrecke zwischen Siegburg in Nordrhein-Westfalen und Montabaur wurde gesperrt. Pendler zwischen Köln und Frankfurt müssen mit Zugausfällen und Verspätungen von bis zu 90 Minuten rechnen. Aufgrund der Rauchentwicklung und der Löscharbeiten musste zudem die A3 zwischen Dierdorf und Ransbach-Baumbach in eine Richtungen gesperrt werden.Wegen der Bergungsarbeiten bleibt die Zugstrecke wohl auch am Wochenende gesperrt. Die Züge werden umgeleitet (über die Rheinstrecke), dies bedeutet erheblich längere Reisezeiten. Zur Schadenshöhe gibt es bislang noch keine Informationen.

Die Bahn erklärte am Freitagnachmittag in einer Pressemitteilung:

Nach dem Brand von zwei Wagen des ICE 511 auf der Fahrt von Köln nach München ist die Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main bis mindestens Sonntagabend gesperrt. Die Züge werden in dieser Zeit zwischen Köln und Frankfurt über Koblenz und Mainz umgeleitet und fahren deshalb bis zu 80 Minuten länger. Die Halte in Siegburg/Bonn, Montabaur und Limburg Süd entfallen. Reisende können von Montabaur mit dem Regionalzug nach Koblenz und dann weiter nach Köln fahren. Reisende von Limburg Süd können nach Limburg und von dort aus mit dem Regionalzug nach Frankfurt fahren.

Der betroffene Zug wird von den ermittelnden Behörden untersucht. Nach Freigabe durch die Einsatzkräfte analysieren die Fachleute der Deutschen Bahn die entstandenen Schäden an den Gleisen, der Oberleitung und der Signaltechnik und beginnen mit den Reparaturarbeiten. Hilfsloks und Kranzüge stehen für den Abtransport des ICE bereit. Bereits jetzt ist klar, dass die Strecke dafür über das Wochenende gesperrt bleibt.

Bahn dankt der Feuerwehr für professionellen Einsatz

Die Deutsche Bahn unterstützt die Behörden bei der Ermittlung der Ursache. Die DB dankt der Feuerwehr für ihren professionellen Einsatz und allen Helfern, die sich mit großem Engagement um die Reisenden gekümmert haben. Nach einer Rauchentwicklung um ca. 6:30 Uhr hatte sich an zwei Wagen des ICE 511 ein Brand entwickelt. Die 510 Reisenden konnten schnell und sicher den Zug verlassen und ihre Reise von Montabaur aus fortsetzen.

Die DB wird den Reisenden des ICE 511 selbstverständlich den Ticketpreis komplett erstatten und für beschädigtes Gepäck aufkommen. Für Fahrgäste aus dem betroffenen Zug ist die Sondernummer 08000 - 10 11 11 und die Email-Adresse ice511@dbdialog.de geschaltet.Für alle Reisenden auf der Strecke Köln-Frankfurt/Main ist die Zugbindung für Spar- und Supersparpreise aufgehoben. Darüber hinaus können Reisende, die ein Ticket für eine Fahrt mit Geltungstag bis einschließlich 19.10.2018 auf dem betroffenen Streckenabschnitt erworben haben, dieses kostenlos zurückgeben. (pm / hhb) +++

Feuerwehreinsatz an der Strecke Montabaur
Foto: Ute Lange
Der betroffene ICE
Foto: Bundespolizeidirektion Koblenz

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