Teufelsabbiss als Futterpflanze
Auf der Suche nach Gespinsten: Goldener Scheckenfalter ist Rhön-Bewohner
Foto: BRR
09.10.2018 / REGION -
„Die spinnen doch!“- gemeint sind die Raupen des äußerst seltenen Goldenen Scheckenfalters. Die Raupen des Falters sind auf ganz spezielle Futterpflanzen angewiesen, nämlich den Teufelsabbiss, der in der Rhön in wenigen feuchteren Wiesen wächst. Auf feuchtem Grünland gibt es den Goldenen Scheckenfalter in Hessen nur noch in der Rhön. Daher ist dieser anspruchsvolle Rhön-Bewohner auch Thema bei den Arbeiten im „Life“-Projekt.
Die Raupen spinnen im Sommer in den Teufelsabbiss-Flächen ihre Gespinste, das sind „Gemeinschaftsunterkünfte“ für teilweise mehrere Hundert Raupen. In diesen können sie bis ins nächste Frühjahr überdauern. Kürzlich zogen Schmetterlings-Spezialisten durch das Gebiet des „Life“-Projekts, um die Entwicklung des Falters festzustellen. Dafür müssen die Experten die Gespinste zählen, denn sie sind der Nachweis, dass es in diesem Sommer zur Eiablage gekommen ist.
„Die Ergebnisse der Gespinstsuche in diesem Jahr sind sehr gut,“, berichten Benno von Blanckenhagen und Alexander Wenzel, die im Auftrag des „Life“-Projekts die Flächen kontrollieren. „Die Niederschläge waren im Frühjahr noch ausreichend, und zur Flugzeit des Falters gab es viel Sonne, so konnten die Falter sich gut ernähren und bei guten Bedingungen ihre Eier ablegen. Wie die Raupen allerdings mit der anhaltenden Trockenheit zurechtgekommen sind, ist noch offen.“