Dorfgeschichte to go

Auch in Salami-Taktik zu bewältigen: Angersbacher Zeitpfad eingeweiht


Fotos: Miriam Rommel

04.10.2018 / WARTENBERG - Auf ihren „Zeitpfad“ scheinen die Menschen in Angersbach ziemlich stolz zu sein, proppenvoll war der kleine Saal im Wartenberg Oval am Mittwochvormittag. Weitere Stühle mussten gebracht werden, denn die ursprünglich geplanten Sitzplätze reichten am Tag der offiziellen Eröffnung des Wandersweges bei weitem nicht aus.



Nicht von ungefähr kam das enorme Interesse, schließlich haben bei der Entstehung des Zeitpfades ziemlich viele mitgewirkt. „Ohne das riesige Engagement der Menschen vor Ort, davon viele im Ehrenamt, hätte dieses Projekt niemals realisiert werden können“, lobte Bürgermeister Dr. Olaf Dahlmann. Schnell sei auch der Gemeinde klar gewesen, dass man das Vorhaben unterstützen wolle. „20.000 Euro haben wir also zum Zeitpfad dazugegeben, außerdem mit Leistungen vom Bauhof Beihilfe geleistet.“

Durch den neuen Wanderweg, der auch in Teilstrecken gemeistert werden kann, könne nun jeder historische, geologische sowie erdgeschichtliche Fakten über den Ort erfahren. „Das ist quasi Dorfgeschichte to go“, spaßte Dahlmann. Auch er hätte bei früheren Wanderungen, etwa rund um die Wasserkuppe, dass ein oder andere Mal „die Salami-Taktik“ gewählt. „Es geht auch Scheibchenweise, Hauptsache man ist unterwegs.“ In der Natur zu sein, sagte er, bedeute auch immer, neue Dinge zu entdecken. „Wanderungen machen Feld und Wald erlebbar, es ist einfach herrlich, draußen zu sein.“ Ob mit Wanderstiefeln, Walkingstöcken oder komplett ohne Ausrüstung: „Es geht nur darum, unterwegs zu sein.“

Im Anschluss an die offiziellen Worte folgte ein ausführlicher Lichtbildvortrag von Dr. Reinhard Fehl zum Thema „Das Erdmittelalter Hessens und der Lauterbacher Graben bei Angersbach.

Insgesamt 16 Infotafeln, gespickt mit Informationen rund um den Ort, teilweise auch mit in Vergessenheit geratenem Hintergrundwissen, säumen nun den etwa fünf Kilometer langen Zeitpfad. (Miriam Rommel) +++

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