In der St. Petri-Kirche

"Er war für viele ein Schutzengel": Requiem für Weihbischof (em.) Johannes Kapp

Beim Requiem am Dienstag in Hofgeismar
Fotos: ON

03.10.2018 / HOFGEISMAR - Am Samstag, 22. September 2018, ist der emeritierte Fuldaer Weihbischof Johannes Kapp im Alter von 89 Jahren gestorben. Am heutigen Dienstagmittag fand das Requiem für Kapp statt, der das Bistum Fulda über Jahrzehnte entscheidend mitgeprägt hat - in Hofgeismar, wo Kapp 1929 geboren wurde. Anschließend wurde er auf dem drei Kilometer entfernten örtlichen Friedhof beigesetzt. Es war ein bewegender Abschied, der auch die Achtung und Anerkennung vor der Lebensleistung einer engagierten und überzeugenden Priester- und Bischofspersönlichkeit ausdrückte.


In der Taufkirche Kapps, der St. Petri-Kirche, würdigte Diözesanad-ministrator Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez vor mehreren hundert Menschen den Verstorbenen: "Die Freude am Herrn ist unsere Stärke" - der Wahlspruch Kapps - habe zum Weihbischof gepasst: "Johannes war mit großer Freude Seelsorger. In seine 24 Jahre währende Tätigkeit als Domdechant in Fulda fällt auch die Gründung des JugendKathedralChores, dessen Streben und Wirken ihm immer eine große Freude war." Es sei kein Zufall, dass man Kapp gerade am Schutzengelfest zu Grabe trage: "Er war ein Schutzengel für viele. In der Begleitung der Priester und Diakone hat er wichtige Arbeit geleistet. Wenn das Weizenkorn stirbt, bringt es reiche Frucht. Dieses Bild war Johannes so vertraut, dass er es in sein bischöfliches Wappen aufgenommen hat."

Weihbischof Diez beschrieb die eindrucksvollen Lebensstationen des Verstorbenen, von der Zeit als Kaplan und als Pfarrer in Bad Orb, der Berufung in das Fuldaer Domkapitel und zum Regens des Priesterseminars. Er erinnerte an die Ernennung zum Weihbischof von Fulda durch Papst Paul VI. im Jahr 1976, die Zeit als Bischofsvikar, Leiter der Personalabteilung und Personalreferent für Geistliche und Laien im pastoralen Dienst, an die 24 Jahre als Domdechant der Fuldaer Kathedralkirche sowie an die Zeit nach dem Tod von Erzbischof Johannes Dyba, als er ein gutes Jahr lang als Diözesanadministrator die Geschicke des Bistums lenkte.

Sein Engagement und Wirken für das ökumenische Miteinander, für das er sich immer wieder und nachhaltig einsetzte, hob er besonders hervor. Nicht zu vergessen: Kapp war auch 1969 Ideengeber und Gründer des Chores der Mädchenkantorei und Domsingknaben, dem heutigen "JugendKathedralChor" unter der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber. Unvergessen etwa auch die jährliche Osternest-Suche am Ostermontag im Bischöflichen Garten.

Diez übermittelte auch die Grußworte des Apostolischen Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterovic, über den auch das Beileidstelegramm des Heiligen Vaters Papst Franziskus ausgehändigt wurde. Darin lässt der Heilige Vater dem Verstorbenen und der Trauergemeinde seinen apostolischen Segen zuteil kommen. An der Trauerfeier und Beisetzung nahmen neben der Familie viele Priester, Domkapitulare, Ordensleute und Weggefährten teil. Aus dem Bistum Fulda unter anderem Domdechant Prof. Dr. Werner Kathrein, Domkapitular Christof Steinert - aus anderen Diözesen Weihbischof Prof. Dr. Dominicus Meier (OSB) aus dem Erzbistum Paderborn, aus dem Bistum Limburg der emeritierte Weihbischof Gerhard Pieschl und der ehemalige Personaldezernent der Diözese, Domkapitular i.R. Helmut Wanka sowie Domkapitular Christoph Hübenthal aus dem Bistum Erfurt.

Von politischer Seite waren ferner die beiden ehemaligen Fuldaer Oberbürgermeister Gerhard Möller und Dr. Wolfgang Hamberger nach Hofgeismar gekommen. Musikalisch gestaltet wurde die Feier von Sängerinnen und Sängern des JugendKathedralChores Fulda unter der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber und von Regionalkantor Thomas Pieper (Orgel). Ebenso in Hofgeismar dabei: eine achtköpfige Abordnung der Fuldaer Hellebardenträger, die bei hohen kirchlichen Anlässen Wallfahrten und Gottesdienste begleiteten.

Zur Aufführung kamen Werke von Howard Goodell (The Lord ist my Sheperd), Heinrich von Herzogenberg (Selig sind die da Leid tragen), Felix Mendelssohn Bartholdy (Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren) und Johann Sebastian Bach (Wie schön leuchtet der Morgenstern). Weihbischof em. Johannes Kapp war in Kassel im Alter von 89 Jahren verstorben. Er stand im 65. Jahr seiner Priesterweihe und im 43. Jahr seiner Bischofsweihe. (red/pm) +++

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