Monatelange Behinderungen vorprogrammiert

ICE-Strecken werden erneuert: Fulda - Würzburg (2022) und Fulda-Kassel (2023)

Die Fahrgäste müssen künftig mit massiven Verzögerungen rechnen
Symbolfotos: O|N-Archiv

01.10.2018 / REGION - Die Fahrgäste der Deutschen Bahn müssen sich auf Einschränkungen einstellen: Die 327 Kilometer lange ICE-Strecke zwischen Hannover und Würzburg wird nach 27 Dienstjahren komplett erneuert. Die Bahn teilte mit, dass der Baustart im Sommer 2019 sein soll. Zwischen Fulda und Würzburg starten die Bauarbeiten im Jahr 2022. Abschluss ist 2023 mit dem Abschnitt Kassel - Fulda.


Nach fast 30 Jahren Zugverkehr auf den Hauptmagistralen Hannover–Würzburg und Mannheim–Stuttgart werden hunderte Kilometer Schienen, Weichen und Technik runderneuert. DB Netz-Chef Frank Sennhenn: „In einem Kraftakt macht die Bahn nach fast 30 Jahren zwei Paradestrecken fit für die nächsten Jahrzehnte. Wir investieren und modernisieren für schnelle und verlässliche Mobilität.“

Ab 2020 erneuert die Bahn die Strecke Mannheim–Stuttgart. Die Bauarbeiten werden in 205 Tagen bei einer Totalsperrung zwischen 10. April und 31. Oktober erledigt, bevor vom 23. April bis 15. Juli 2021 zwischen Göttingen und Kassel weitergearbeitet wird. Der Abschnitt Fulda–Würzburg wird 2022 und der Bereich Kassel–Fulda 2023 erneuert.

Behinderungen bis 2023

Das Sanierungsprojekt werde den Zugverkehr in Etappen bis ins Jahr 2023 behindern. Zahlreiche Fernzüge müssten umgeleitet werden. Die Fahrzeiten zwischen den betroffenen Städten verlängern sich laut Bahn während der Bauarbeiten um 30 bis 45 Minuten.

Kosten rund 825 Millionen Euro

Die Bahn lässt Gleise, Weichen, Schotter, Oberleitungsmasten und die Strom- und Sicherungstechnik der ICE-Strecken erneuern. Für die Arbeiten zwischen Hannover und Göttingen seien Kosten von 175 Millionen Euro veranschlagt. Die Sanierung der gesamten Strecke von Hannover nach Würzburg soll rund 640 Millionen Euro kosten. Die Trasse Mannheim-Stuttgart wird für 185 Millionen Euro erneuert, wie das Unternehmen meldete. Da es sich um eine sogenannte Ersatzinvestition handele, würde der Bund als Eigentümer die Kosten fast vollständig übernehmen.

Doch mit welcher Entschädigung können Bahn-Kunden rechnen? Inhaber von Zeitkarten und der Bahncard 100, die zu Fahrten auf dem gesamten Netz berechtigt, sollen finanziell entschädigt werden. In welchem Umfang das geschieht, steht noch nicht fest, so das Unternehmen. Die längere Reisezeit solle den Kunden mit "besonderen kleinen Aufmerksamkeiten" versüßt werden. (pm / nb) +++

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