Mann, Mann, Mann

Was für ein Abend: Bestseller-Autor Dietrich Faber begeistert in Sterbfritz

Hessen zuerst: Bestseller-Autor Dietrich Faber begeistert in Sinntal-Sterbfritz mit seiner Leseshow.
Walter Dörr

01.10.2018 / SINNTAL - Zum zehnten Mal beteiligt sich die Gemeinde Sinntal als Kooperationspartner beim Literaturfestival Leseland Hessen. Und zu diesem kleinen Jubiläum musste es am Samstagabend Dietrich Faber sein, der Comedian, Kabarettist, Musiker und natürlich Bestseller-Autor. Mit seiner Leseshow zum fünften Band „Hessen zuerst“ der legendären Krimireihe um Ex-Kommissar Henning Bröhmann begeisterte er in der Mehrzweckhalle Sterbfritz sein Publikum.



Krimi-Lesung, das ist bei Dietrich Faber nicht nur Vorlesen. In zwei vorangegangenen Gastspielen gefiel bereits der Mix aus Lesen mit O-Tönen und schauspielerischen sowie musikalischen Einlagen. Und der Gießener Faber gewann gleich wieder die Augen und Ohren der Sinntaler Fans. „Hessen zuerst“ ist eine neugegründete Partei, die mit Slogans wie „Kartoffelworscht statt Döner“ und „Make Oberhennen great again“ wirbt (Hexit ist noch offen) und sowohl Wuthessen als auch Guthessen aufwiegelt.

So manches, was Fabers lebendig gewordene Protagonisten von sich gaben, verleitete zur Zustimmung angesichts der Umstände im realen Alltag. Kurz vor der Hessen-Wahl war die Leseshow aber keine Wahlveranstaltung. Friede, Freude, Eierkuchen im Vogelsberg, aus dem geografischen Umfeld von Hauptkommissar Bröhmann, nein, dem ist nicht so.

Faber versteht es meisterlich, sein Publikum mit urkomischen Prologen und Dialogen zu begeistern. Und wenn nichts hilft, dann muss die Kultfigur Manny Kreutzer ran. Ein multiinstrumentaler Weltstar der Country-Folkmusik, den man überall kennt - in Hessen, zumindest im Vogelsberg, in seinem Wohnort aber auf jeden Fall in der Straße, in der er wohnt. Es bedarf nur eines verknautschten Lederhutes auf dem Kopf, einer Gitarre, die erst seit kurzem auch gestimmt wird, und eines gesanglichen Ausgusses in Dialekt, den kaum jemand im Sinntal-Ausland verstand.

Dennoch, gepaart die Mimik und Gestik überwindet die Musik alle Grenzen. Dietrich Faber macht einen Spagat zwischen Comedy und Lesung, manchmal mehr Comedy, sodass sich der Gleitsichtbrillen-Träger selbst fragte, ob er noch aus dem richtigen Buch vorlese. Beide Seiten hatten ihren Spaß. Und wenn das begeistert klatschende Publikum am Ende einer Lesung eine Zugabe fordert, dann passiert das nur bei Dietrich Faber.

Sinntals Bürgermeister Carsten Ullrich hatte zu Beginn die zahlreichen Gäste in der Mehrzweckhalle begrüßt. Mit einem verschmitzten Lächeln fragte er, wer auch im vergangenen Jahr zur Leseland-Lesung nach Sterbfritz gekommen war. Und siehe da, man hatte den Organisatoren verziehen, dass der Autor damals den Termin vergessen hatte und die Lesung ausfallen musste. Ein Publikumsliebling sei Dietrich Faber, der bereits 2014 und 2015 in Sterbfritz war. Ullrich dankte den Organisatoren und Helfern. Er sagte auch, dass zum zehnten Mal eine Leseland-Hessen-Lesung in Sterbfritz stattfinde und dankte dafür, dass die Lesungen insgesamt mit mehr als 7.500 Euro Förderung durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen unterstützt wurden.

Gerne nutzten die Gäste die Möglichkeit, ihr am Büchertisch der Buchhandlung „Bücher und mehr“ erworbenes Exemplar bei der Signierstunde von Dietrich Faber unterschreiben zu lassen. (Walter Dörr) +++

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