"Müssen umdenken"

400 Madel & Buam feiern das wohl letzte Oktoberfest im Lokschuppen


Fotos: Julius Böhm

01.10.2018 / HÜNFELD - Die Stimmung im Hünfelder Lokschuppen war am Samstagabend ausgelassen. Mehr als 400 Madel und Buam - selbstredend in feine Dirndl und fesche Lederhosen gepackt - sorgten zusammen mit den Frankenräubern (Bamberg) für gute Stimmung. Immerhin kann sich die Partyband mit dem Titel "Beste Kirchweihband" und "Beste Partyband" schmücken. Das täuschte aber nicht darüber hinweg, dass der Freitag, der erste Tag, eine Katastrophe war. "Wir müssen umdenken. So wird es das Oktoberfest nicht mehr geben", sagt Chefkoch und Veranstalter Marc Zuspann. Und er ist ehrlich.



Seit einigen Jahren merkt man: Die besten Oktoberfeste der Region sind bereits gefeiert worden, der Hype geht ein wenig zurück und vor allem die Großveranstaltungen haben vielerorts Probleme, ihre Hallen, Säle und Zelte zu füllen. Und so war es auch am Freitag im Lokschuppen: Weniger als 50 Gäste sorgten weder für gute Stimmung, noch für einen zufriedenen Veranstalter.

"So kann und wird das nicht weitergehen. Wir und auch viele andere Veranstalter in der Region müssen umdenken und die Konzepte überarbeiten. Vielleicht ist die Zeit der Oktoberfeste einfach vorbei", mutmaßt Zuspann, "wir haben viele erfolgreiche Veranstaltungen und Feste. Warum nicht sagen: 'Wir hatten zehn Jahre lang ein tolles Fest - das war's' ?" Doch er hat schon neue Ideen im Kopf: "Irgendwas werden wir sicher machen. Vielleicht eine Schlagerparty oder irgendetwas mit Karaoke - mal sehen."

 Dennoch: Der Samstagabend war, wie schon in den vergangenen Jahren, ein voller Erfolg. Die 400 Gäste hatten ihren Spaß und feierten zu Schlager- und Partymusik bis in die Morgenstunden. Es war das zehnte Oktoberfeste im Lokschuppen, dass das aufmerksame und fleißige Team von Zuspann - ob im Service, am Grill oder Herd - auf die Beine gestellt hat. Wahrscheinlich auch das letzte. (Julius Böhm) +++

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