Bündnis aus über 50 Organisationen

"Wir sind mehr" - Demo gegen AfD mit Kulturprogramm auf Uniplatz - Bilderserie


Fotos: Erich Gutberlet

01.10.2018 / FULDA/NEUHOF - Ein breites Bündnis von über 50 Organisationen aus Parteien, Gewerkschaften, Vereinen und kirchlichen Gruppen, von der IG Metall über die KAB bis zum Sportverein Aschenberg United haben am heutigen Sonntag zu einer Kundgebung gegen Rassismus und Rechtspopulismus aufgerufen - und rund 1.000 Teilnehmer kamen. Unter dem Motto "Wir sind mehr", das die demokratische Gegenbewegung seit Anfang September in Chemnitz initiert hat, treten auf der Bühne am Fuldaer Uniplatz zahlreiche renommierte Künstler und Redner auf, um ein starkes Signal gegen Hass, Gewalt und Rassismus zu setzen. Anlass für die Kundgebung ist der Besuch von Beatrix von Storch, der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der AfD, bei einer Wahlkampfveranstaltung in Neuhof. 



Schon heute Vormittag begann die Veranstaltung mit einer Kundgebung von diversen Jugendorganisationen wie der Fulda-stellt-sich -quer-Jugend, den Jusos, Junge Grüne, DGB Jugend, und ver.di-Jugend unter dem Motto „ Hass ist krass – Liebe ist krasser" auf dem Fuldaer Bahnhofsvorplatz. Die Teilnehmer zogen dann von dort in einem Demonstrationszug über die Kurfürstenstraße quer durch die Stadt über den Buttermarkt und stießen schließlich auf den Uniplatz. Um augenfällig zu demonstrieren, wie weltoffen und bunt die Barockstadt ist, zündeten die Teilnehmer Konfettikanonen.

"Mit der heutigen Kundgebung wollen wir zeigen, dass Ideologien, die die Würde des Menschen verletzen, im Landkreis Fulda keinen Raum haben – egal aus welchen politischen Ecken sie stammen“ sagt Andreas Goerke von Fulda stellt sich quer e.V. Es gelte Weltoffenheit, Toleranz und Vielfalt gegen jede Form von Ausgrenzung zu verteidigen und gemeinsam zu zeigen, dass die rechten Parolen keine Mehrheiten haben. „ Multikulturell, offen und tolerant setzen die Bügerinnen und Bürger mit ihrer Präsenz ein Zeichen für das Miteinander und Füreinander im Landkreis Fulda", sagen die Organisatoren. „ Wir wollten ein großes friedliches Fest mit guten Diskussionen - und genau das haben wir auch hingekriegt", sagt Andreas Goerke.

Das Kulturprogramm startete mit Revolte Tanzbein, der Sängerin Cynthia Nickschas und dem bayrischen Liedermacher Hans Söllner. Im Laufe des Nachmittags traten noch die Microphone Mafia aus Köln und Bengio, mit seinem neuen Song "Wunderschönes Chaos", auf. Gastredner sprachen der SPD-Vize Ralf Stegner, Dr. Stefanie Rentsch vom Deutschen Evangelischen Kirchentag, Sandro Witt vom DGB Hessen-Thüringen, Judith Amler von Attac und Jürgen Kasek von den Grünen aus Sachsen. 

Auch die rund hundert Teilnehmer der Gegendemo in Neuhof protestierten heute Nachmittag friedlich gegen die AfD-Veranstaltung mit Beatrix von Storch, die erst nach 17 Uhr beginnt. Zunächst sollte diese AfD-Veranstaltung in Petersberg stattfinden, dort war aber die Kaution nicht rechtzeitig gezahlt worden, so dass die Gemeinde den Raum kündigte.(ci)+++

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