Vierter Integrationspreis verliehen

Dag Wehner: "Integration ist sowohl ein Angebot als auch eine Pflicht"

Bürgermeister Dag Wehner überreichte den ersten Preis an das Atelier 14 mit seinem Projekt "FrauenID"
Fotos: Leyla Rommel

26.09.2018 / FULDA - Bereits zum vierten Mal wurde am Dienstagabend der Integrationspreis der Stadt Fulda verliehen. Ausgezeichnet wurden dabei Projekte und Organisationen, die sich für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund einsetzen. Unter dem Motto "So machen wir's - gelungene Integration" durfte sich das Projekt "Hier und Jetzt" von Atelier 14 über den ersten Platz freuen. Der Preis ist auf insgesamt 3.000 Euro dotiert. "Wir wollen ein Zeichen der Akzeptanz und Toleranz setzen, Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern zusammenbringen", sagte Bürgermeister Dag Wehner in seiner Eröffnungsrede.

"Vor drei Jahren erlebten wir alle den großen Umbruch, als mit der Flüchtlingswelle viele Menschen in neu in unseren Landkreis, unsere Stadt kamen. Doch schon bald ging es nicht mehr nur um Versorgung und Unterbringung, sondern um die Frage, wie langfristige Integration gelingt." Man wolle bestmögliche Bildung von Kindesbeinen an bieten, es schaffen, die geflüchteten Menschen in die Arbeitswelt einzugliedern." Integration ist sowohl ein Angebot, als auch eine Pflicht, unsere europäischen Werte anzuerkennen", so Wehner. "Wir sind noch lange nicht am Ziel, aber wir kennen den Weg dorthin."

Aus insgesamt 15 Bewerbern wählte eine Jury vier Preisträger aus, dabei wurden zwei dritte Plätze ausgezeichnet. Einer der dritten Plätze ging an den DAFKS Kontakt Fulda e.V. "Seit über 50 Jahren sind wir in der Integrationsarbeit tätig, das fing damals schon mit den Amerikanern an, die heir in Fulda stationiert waren", sagte Winfried Jäger, Präsident des Vereins. "Unser Ziel ist es, Menschen durch Sport zu integrieren, den Abbau von Vorurteilen und Stereotypen zu fördern." Der zweite dritte Platz ging an den Ringersportclub Fulda, der drei Teams vorweisen kann. "Wir möchten die Menschen mit offenen Armen aufnehmen", so Hasan Karslioglu. Nicht nur im sportlichen Bereich würden die Mitglieder des Vereins unterstützt werden. "Wir helfen auch bei Behördengängen oder der Wohnungssuche."

Über den zweiten Platz konnte sich die Kindertagesstätte St. Paulus freuen. "Wir haben drei Gruppen, eine davon ist eine Integrationsgruppe", so Ruth Mock. "Die Kinder kommen aus 16 verschiedenen Nationen, doch für sie spielt das überhaupt keine Rolle. Sie lernen einen respektvollen Umgang miteinander." Besonders die Spracherziehung sei wichtig. "Wir singen, reimen viel, erzählen Geschichten. Auch sind für uns christliche Werte von großer Bedeutung. Die Eltern haben kein Problem damit, im Gegenteil."

Für den ersten Platz wurde das Projekt "Hier und Jetzt" des Ateliers 14 ausgezeichnet. Junge Frauen im Alter von 18 bis 26 Jahren malten hierbei in Christine Hartmanns Atelier in Hamerz Bilder. "Mir war es wichtig, Integration hier und jetzt zu leben", so Hartmann. "Die Bildsprache fängt an, wo die Wortsprache aufhört. Natürlich entstehen da auch traurige Bilder, die von den Erlebnissen und Gefühlen der jungen Frauen berichten, aber es gibt auch viele schöne Bilder." Hartmann habe bei ihren Teilnehmerinnen nachhaltige Integration erleben dürfen. "Viele von ihnen fangen jetzt mit einer Ausbildung an oder bereiten sich auf ein Studium vor." Für eine erneute Umsetzung des Projekts suche Hartmann noch finanzielle Unterstützung.


Bei einem anschließenden Umtrunk bestand die Möglichkeit zum Austausch und Sammeln neuer Ideen. (Leyla Rommel)

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