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Der ländliche Raum hat Zukunft

Umweltministerin Hinz zeichnet Teilnehmer von „Unser Dorf hat Zukunft“ aus

Die Teilnehmer aus Bad Hersfeld-Kathus mit Umweltministerin Priska Hinz (Mitte) Die Teilnehmer aus Bad Hersfeld-Kathus mit Umweltministerin Priska Hinz (Mitte)
Fotos: Dieter Graulich

24.09.2018 / WARTENBERG - „Unser Ziel ist es alle hessischen Dörfer gut für die Zukunft aufzustellen, damit sie ihren Bürgerinnen und Bürgern eine attraktive Heimat bieten. Wie gut das manchen Dörfern bereits gelingt, hat dieser Wettbewerb gezeigt und ich gratuliere allen Siegerinnen und Siegern“, sagte Umweltministerin Priska Hinz bei der Siegerehrung im Wartenberg Oval bei der Abschlussveranstaltung des 36. Landesentscheides „Unser Dorf hat Zukunft“ 2018.



Zum ländlichen Raum zählen in Hessen 85 Prozent der Landesfläche. Somit lebt dort fast die Hälfte der Hessinnen und Hessen. Von 426 hessischen Städten und Gemeinden liegen 325 im ländlichen Raum. „Mit gemeinsamem Engagement von allen Beteiligten wollen wir den ländlichen Raum in Hessen zukunftsfähig gestalten. Mit der Offensive „LAND HAT ZUKUNFT – Heimat Hessen“ hat die Landesregierung dafür die Weichen gestellt, auch um die regionale Identität zu stärken“, sagte Ministerin Hinz.

Mit dem hessischen Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ werden das Engagement der Bürgerinnen und Bürger und herausragende Ideen und Projekte zur zukunftsfähigen Entwicklung der hessischen Dörfer herausgestellt. Der Dorfwettbewerb lebt vom gemeinsamen Handeln der Menschen im Zusammenwirken mit der für die Gesamtentwicklung verantwortlichen Kommune. Positive Beispiele sollen zur Nachahmung anregen und erfolgreiche und nachhaltige Entwicklungen anstoßen.

Kassels Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke, seiner Behörde obliegt die Durchführung des Wettbewerbes, hatte zu Beginn der Veranstaltung darauf hingewiesen, dass 116 Dörfer und Gemeinden sich hessenweit an den Regionalentscheiden teilgenommen hätten. 18 davon seien in die Endrunde gekommen und durften auf einen der neun Preise hoffen. Die große Zahl der vielen teilnehmenden Kommunen habe gezeigt, wie wichtig solche Wettbewerbe wie „Unser Dorf hat Zukunft“ für die Motivation und für das Miteinander seien. Der Wettbewerb führe Menschen zusammen, stärke den sozialen sowie kulturelle Zusammenhalt und zeige Perspektiven auf, wie die Zukunft in einem Dorf oder einer Gemeinde erfolgreich gelingen könne.

Bilanz über die Hessenweite Bereisung zog Hiltrud Schwarze, Leiterin der Bewertungskommission beim RP Kassel. Hessen habe als erstes Bundesland 1958 den Dorfwettbewerb flächendecken ins Leben gerufen. Er erfreue sich noch immer großer Nachfrage. Bei der Hessenreise von Süden bis Norden habe die Kommission Menschen getroffen, die vor Eifer und Ideen sprühten, ohne bei ihrer Euphorie zu vergessen, dass jede Anstrengung auch mit Arbeit verbunden sei. Ohne zu vergessen, wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden und Kritik zu ernten.

Roswitha Rüschendorf von der Hessischen Akademie der Planung und Forschung im ländlichen Raum wies darauf hin, dass der Wettbewerb ein Baustein einer kommunalpolitischen Nachhaltigkeitsstrategie werden könne. Die breitgefächerten Kriterien mit ihren Indikatoren und das Bewohnerengagement zielten auf die Zukunftsfähigkeit der Dörfer und ihrer Gemeinden. Der Dorfwettbewerb stelle das Bewohnerengagement in den Vordergrund. Es fließe dabei auch die kommunale Unterstützung ein. Hierzu habe es nicht nur positive, sondern auch negative Kommentare gegeben, wie zum Beispiel: Die Unterstützung der Gemeindeverwaltung hat sich auf die Lieferung der Stellwände beschränkt!.

Bei der abschließenden Siegerehrung zeichnete Staatsministerin Hinz die nachfolgenden Dörfer aus: 1. Weimar/Niederwalgern/6.000Euro, 2.Bad-Soodern-Allendorf/Orferode/5.000 Euro, 3. Schotten/Wingershausen/4.000Euro, 5.Neuenstein/Raboldshausen/3.000 Euro und Breuberg/Wald-Amorbach/2.000 Euro. Niederwalgern und Orferode, die beiden Siegerdörfer, werden Hessen im nächsten Jahr beim 26. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ vertreten.

Sonderpreise gab es für Nüstal-Silges (Beispielhafte Ausrichtung des Mehrgenerationenhauses), Poppenhausen-Gackerhof (Initiative der Klavierwanderungen), Witzenhausen-Ermschwerd (Erhaltung und zeitgemäße Nutzung von Schloss Ermschwerd) und Nidda-Ober-Schmitten (Grüngestaltung im Dorf und der Bezug zur Landschaf-„Wo sich Natur und Industrie versöhne. Sie erhielten je 1.000 Euro Preisgeld.

Die Teilnehmer Bad Hersfeld-Kathus, Battenberg-Frohnhausen, Dornburg-Dorndorf, Felsberg-Hilgershausen, Lich-Muschenheim, Modautal-Neutsch, Nieste, Willingshausen-Wasenberg und Wolfhagen-Wenigenhasungen erhielten jeweils eine Urkunde für die erfolgreiche Teilnahme am hessischen Landesentscheid.

Die Siegerehrung wurde umrahmt mit Beiträgen vom Chor N-Joy“ Niederwalgern, der Mundarttheatergruppe Orferode, „Museumsdirektor“ Luca Johann Erich Schmidt (Ober-Schmitten) mit einem alten Grammophon, der Weihnachtslieder von den Egerländer Musikanten unter Leitung von Ernst Mosch abspielte, Berthold Horst (Wingershausen) mit dem Gedicht: Linnebaum und der Volkstanzgruppe „Die Nässetaler“ aus Silges. (gr) +++