Initiatorengruppe: "Wir fügen uns"

Einigung im KiTa-Streit: Neubau am Von-Steinrück-Haus - "Ziel erreicht"

Der Spielplatz am Sandfeld oberhalb des Von-Steinrück-Hauses könnte zum Standort für den neuen Kindergarten werden
Fotos: Finn Rasner

24.09.2018 / POPPENHAUSEN (Waku) - Poppenhausen unterhalb der Wasserkuppe braucht mehr Kindergartenplätze. Dies ist grundsätzlich eine positive Sache, denn mehr Kinder zeugen von gestiegenem Interesse junger Familien, in Poppenhausen wohnen zu wollen. Diskutiert wurde lebhaft, ob der bestehende katholische Kindergarten erweitert oder auf dem Areal neu gebaut werden kann oder ob ein Neubau an anderer Stelle sinnvoller ist. Wie üblich in solchen Fragen, sind die Meinungen geteilt. Eine Initiatorengruppe sprach sich für die Erweiterung am jetzigen Standort aus. Nun wurde ein Kompromiss gefunden: Neubau eines zweigruppigen Kindergartens am Vom-Steinrück-Haus sowie die Erhaltung des jetzigen Standorts des katholischen Kindergartens Sankt Elisabeth.



Sogar ein Bürgerbegehren wurde auf den Weg gebracht, allerdings konnte kein Finanzierungskonzept vorgelegt werden. Laut Hessischer Gemeindeordnung ist ein Bürgerbegehren dann unzulässig. Laut Rechtsgutachten des Hessischen Städte- und Gemeindebundes, das dieser in einem mehrseitigen Schriftsatz vorgelegt hatte, gibt es da keinen Entscheidungsspielraum, so der Bürgermeister Manfred Helfrich (CDU). Das sieht die Initiatorengruppe etwas anders: "Gefordert wurde ein Kostendeckungsvorschlag, den wir eingereicht haben. Es ist schade, dass die Bürger in dieser wichtigen Frage nicht entscheiden durften. Wir könnten theoretisch klagen, verzichten aber darauf", sagte Daniela Detig von der Initiatorengruppe.

Helfrich führt vor allem finanzielle Gründe auf, die gegen eine weitere Bebauung am Standort des katholischen Kindergartens sprechen. "Mit dem Kostennachweis des Bauingenieurs Hans-Ulrich Schott und der Präsentation des Bautechnikers Markus Breidung (CWE-Fraktion) wurde nachgewiesen, dass der von der Kirchengemeinde bevorzugte Bauplatz für den Neubau einer zweigruppigen Kindertagesstätte alleine in der Vorbereitung des Baufeldes samt Stahlbetonmauer mindestens 300.000 Euro teurer kommt als der von der politischen Gemeinde vorgeschlagene Standort beim Von-Steinrück-Haus", erklärt Helfrich gegenüber OSTHESSEN|NEWS.

Helfrich hält das jetzige Ergebnis einen für alle Seiten zufriedenstellenden Kompromiss: "Der Standort Kindertagesstätte St. Elisabeth bleibt erhalten. Das Raumkonzept wird dort kurz- bis mittelfristig durch Erweiterung der drei Gruppenräume und Sanierung des ehemaligen Heizungsraumes optimiert. Die politische Gemeinde baut in eigener Zuständigkeit einen neuen zweigruppigen Kindergarten auf dem Gelände des Spielplatzes Am Sandfeld, der im Teilbereich weiterhin für die Allgemeinheit nutzbar bleibt."

"Die Kosten für die Erweiterung am jetzigen Kindergarten sind unserer Meinung nach sehr hoch angesetzt. Das ist alles sehr einseitig dargestellt. Trotzdem sind wir mit dem Ergebnis zufrieden. Wir wollten den jetzigen Kindergarten erhalten, das haben wir erreicht, das war uns ein großes Anliegen", sagte Detig. "Zusammen mit allen Unterzeichnern wurde bewirkt, dass der Kindergarten St. Elisabeth erhalten bleibt und statt viergruppig nur zweigruppig neu gebaut werden wird, was die Gemeinde kostenmäßig stark entlastet. Wir danken deshalb allen Unterzeichnern für Ihre Unterstützung", sagte Daniel Detig. (Hans-Hubertus Braune) +++

X