✕

NACHGEDACHT 282

Quo vadis - Mensch? - Sonntagsgedanken von Christina Lander


Foto: ON-Archiv

23.09.2018 / FULDA - Was ist der Mensch? Was wird der Mensch in Zukunft sein (wollen)? Wohin entwickelt sich die Menschheit? Werden Roboter all unsere Arbeiten entrichten, die wir nicht mehr tun wollen? Soll die digitale Welt unsere real irdische ablösen? Ich weiß es nicht, aber ich kam in der letzten Woche nicht umhin, mich zu fragen, wie nur alles weitergehen soll.



Angeregt wurde ich von zwei Filmen, die eine neue Art von Menschsein in einer fiktiven Welt erschufen. Der eine Blockbuster erzählte von einer künstlichen Intelligenz, die ausreichend gefüttert mit unzähligen Daten problemlos jeden menschlichen Gegner eliminiert. Der andere Kurzfilm zeichnete ein sehr genaues Bild davon, wie wir Menschen zukünftig miteinander umgehen könnten.

Auf diesen Film möchte ich kurz genauer eingehen: Die Protagonistin lebt in einer Welt, in der sich die Menschen nach kurzweiligen Kontakten wie beim Bäcker oder Sport gegenseitig Sterne von eins bis fünf auf ihrem Smartphone geben können. Außerdem werden Profilbilder und Videos, die alle regelmäßig auf ein allgemeines soziales Netzwerk hochladen, bewertet. Daraus entsteht dann im Durchschnitt ein Zahlenwert: Alle Menschen, die über 4,5 liegen, sind angesehen und dürfen bestimmte exklusive Dinge kaufen und genießen.

Menschen mit dem Wert 3 werden sozial geächtet und bei tieferen Zahlen droht der Ausschluss aus der Gesellschaft bzeziehungsweise das Gefängnis. Die Protagonistin fällt innerhalb des Filmes von 4,2 auf 0 und es wird sehr eindrücklich gezeigt, wie sehr sich die Menschheit auf oberflächliche Kontakte beschränkt, damit bloß kein tiefer gehendes Gespräch und eine womöglich schlechte Bewertung folgen könnte. Oberflächlichkeit, hübsche Bilder mit Filter und ein breites Dauergrinsen für eine gute Bewertung, ist das unsere Zukunft?

Wenn wir ehrlich sind, tun die Menschen das bereits: Likes und Follower sind doch das Äquivalent zur Bewertungssituation im Film, doch es fehlt noch der letzte Schritt, daraus eine Zahl und Klassifizierung innerhalb der Gesellschaft vorzunehmen. Wir sind aber nicht mehr weit davon entfernt. Und ich bin ehrlich, ich weiß nicht, wie das alles zu stoppen ist. (Christina Lander) +++

X