90 Jahre Ausbildung bei K+S
Werk Werra feiert seinen Nachwuchs: "Bergbau ist nicht eines Mannes Sache"
Foto: K+S Aktiengesellschaft
21.09.2018 / PHILIPPSTHAL (W.) -
Alles beginnt am 15. Mai 1928: Die einstige Kesselbude auf der Schachtanlage in Heringen (Werra) wird zur Lehrwerkstatt umfunktioniert. Junge Menschen ergreifen die Chance, sich zu Bergleuten ausbilden zu lassen. „Mein Gott, was soll aus dieser Jugend nur werden?!“, stöhnt entnervt ein Ausbilder. Eine ganze Menge, was das Werk Werra der K+S Kali GmbH seit nunmehr 90 Jahren unter Beweis stellt.
90 Jahre Ausbildung am Werk Werra: für das Unternehmen ein Grund zum Feiern. Azubis, Mitarbeiter, Führungsriege, treue Wegbegleiter aus dem Umfeld des größten Salzproduzenten der Welt sowie Vertreter aus Schulen, Behörden und Politik haben den Weg in die Kreuzberghalle gefunden. Die Bergmannskapelle und der Steigerchor spielen auf.
Die Qualität der Ausbildung streicht Philippsthals Bürgermeister Ralf Orth heraus, um gleichzeitig zu untermauern: „Ich bedanke mich, dass Sie hier sind – und dass Sie noch hier sind, und dies unter teilweise schwierigen Bedingungen. Das ist nicht selbstverständlich.“
K+S hätte die Zeichen der Zeit erkannt, betont Erste Kreisbeigeordnete Elke Künholz. Über 200 Neuanstellungen im Bereich Ausbildung würden belegen, dass K+S dem Fachkräftemangel entschlossen entgegentrete. „K+S hat agiert und reagiert, sich vernetzt und innovative Ideen entwickelt.“
Zurück zu den Wurzeln, zurück ins Jahr 1928: Die Deutsche Reichsbahn bietet mit dem Fahrplanwechsel ihren Kunden keine vierte Wagenklasse mehr an, um höhere Einnahmen zu erzielen. Alexander Fleming entwickelt die antibakterielle Substanz Penicillin. Die „Dreigroschenoper“ von Kurt Weill und Bertolt Brecht wird in Berlin uraufgeführt. Max Schmeling verteidigt durch einen K.-o.-Sieg über den Italiener Michele Bonaglia seinen Titel als Europameister im Halbschwergewicht. Die Kesselbude auf der Schachtanlage in Heringen (Werra) verwandelt sich in eine Lehrwerkstatt. (Stefanie Harth) +++