Abbau von Teilstudienplätzen
185 zusätzliche Medizin-Vollstudienplätze: Ärztlicher Nachwuchs für Osthessen
Fotos: Marius Auth
21.09.2018 / WIESBADEN -
Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld ist auch Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums Fulda. Er sagte: "Die Möglichkeit, das Medizinstudium ab dem 5. Semester in Fulda fortzusetzen, ist eine große Errungenschaft. Mit der Ausweitung der Studienplatzkapazitäten leistet das Land Hessen einen konkreten Beitrag zur Linderung des Medizinermangels und stärkt zugleich die Hochschulstadt Fulda sowie die gesamte Region Ost- und Nordhessen."
"Künftig werden wir am Klinikum Fulda Ärztinnen und Ärzte durchgängig bis zur Approbation ausbilden. Mit dieser Kooperation setzt Hessen ein Zeichen", betonte Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstand (Krankenversorgung) der Klinikum Fulda gAG. "Die Weiterentwicklung zum Universitätsklinikum Fulda als Partner der Universität Marburg und der Hochschule Fulda sichert Hessen mehr Ärztinnen und Ärzte. Wir freuen uns auf die partnerschaftliche Umsetzung." Die interprofessionelle Zusammenarbeit mit einem "Skill Mix" schon während des Studiums sei die Zukunft in der Medizin.
Zur Finanzierung erläuterte Wissenschaftsminister Rhein, dass neue Verhandlungen zum Clusterpreis nötig seien: Das Land Hessen gewährt für jeden Medizinstudenten einen Preis von rund 25.000 Euro als Zuschuss. Durch die zusätzlichen Vollstudienplätze gerät die Kalkulation ins Wanken. "Es ist ein Stück ökonomischer Vernunft, diese Investition zu tätigen. Wir bilden junge Menschen aus und hoffen natürlich, dass diese danach auch in Hessen bleiben. Bisher gehen viele aber in andere Bundesländer nach dem Studium."
Krause erläuterte, warum Marburg die einzige hessische Universität ist, bei der es im Bereich Humanmedizin zu Teilstudienplätzen gekommen ist: "Wir haben eine sehr große Diskrepanz der Studierenden-Zahlen zwischen Vorklinik und Klinik, damit sind wir in Deutschland leider Spitzenreiter. In Göttingen ist das ähnlich, aber wesentlich schwächer ausgeprägt." (Marius Auth) +++