Zweiter Doppelhaushalt in Folge

Etat für 2019 und 2020 eingebracht: Kreis investiert weiter in Infrastruktur

Zum zweiten Mal in Folge baut Landrat Dr. Michael Koch auf einen Doppelhaushalt.
Fotos: Landkreis HEF-ROF / Stefanie Harth

18.09.2018 / BAD HERSFELD - Der frühe Vogel fängt bekanntlich den Wurm: Kurz vor Herbstanfang – damit nimmt er einen Spitzenplatz in Hessen ein – hat Landrat Dr. Michael Koch (CDU) den Haushaltsentwurf für 2019 und 2020 in den Kreistag eingebracht. Das komplexe, auf zwei Jahre angelegte Zahlenwerk skizziert mit einem Volumen von 208 Millionen Euro in 2019 und 211 Millionen in 2020 den bislang größten Haushalt des Landkreises Hersfeld-Rotenburg.



Der zweite Doppelhaushalt in Folge setzt Schwerpunkte im Investitionsbereich: So sollen die Schulstandorte in den nächsten beiden Jahren mit Glasfaser versorgt, das Kreisstraßen-Sanierungsprogramm fortgeführt, die interkommunale Zusammenarbeit ausgebaut, die Kreisverwaltung „vernetzt“ und der umstrittene Anbau ans Landratsamt realisiert werden. Allein für dieses Großprojekt sind 2019 eine Million Euro und 2020 zehn Millionen Euro in den Etat eingestellt. „Entsprechend Ihrer Vorgabe werden wir uns bemühen, die Kostengrenze von rund 21,3 Millionen Euro einzuhalten“, betont Dr. Koch.

Insgesamt sei die Haushaltsentwicklung sehr erfreulich. „Während der Landkreis bei meinem Amtsantritt im Jahr 2015 sogenanntes negatives Eigenkapital aufwies, konnten wir die Kassenkredite in Höhe von fast 70 Millionen Euro auf knapp 48 Millionen Euro reduzieren“, erläutert der Landrat. „Ich will allerdings nicht verhehlen, dass uns einer Sonderzuweisung aus dem Landesausgleichsstock in Höhe von 15 Millionen Euro hier in besonderer Weise geholfen hat.“

Allerdings lebe der Landkreis nicht auf der Insel der Glückseligkeit. An verschiedenen Stellen hätte der Rotstift angesetzt werden müssen, „um die notwendigen Überschüsse zu erwirtschaften, die uns der Haushaltsgesetzgeber vorgibt“.

Als Haupteinnahmequelle nennt Dr. Koch den kommunalen Finanzausgleich (KFA): „Er wird sich voraussichtlich um 8,2 Millionen Euro für 2019 und im Folgejahr um weitere 5,3 Millionen Euro verbessern. Die Einnahmen aus dem KFA werden auch in den nächsten Jahren rund 55 Prozent der Gesamteinnahmen ausmachen.“

Wie der Landrat bekräftigt, wird der Hebesatz der Kreisumlage in den nächsten zwei Jahren um ein Prozent – von 35,08 auf 34,08 Prozent – minimiert. Dadurch könnten die Kommunen um 1,7 Millionen Euro entlastet werden. Der Hebesatz der Schulumlage bleibe konstant. „Er wird sogar leicht sinken und liegt 2019 bei 16,59 Prozent und stabilisiert sich bis 2020 auf 16,87 Prozent.“

Jetzt geht der Doppelhaushalt zunächst einmal an die Ausschüsse des Kreistags. Bis November haben die Parlamentarier Zeit, sich ihre Meinung zu bilden und sich zu beraten. Die Haushaltsdebatte steigt dann am Montag, 12. November, ab 14.30 Uhr im Kreistagssitzungssaal in Bad Hersfeld. (Stefanie Harth) +++

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