"Ich hab schon gewählt!"

Wachsender Trend zur Briefwahl - Kreuzchen für Landtagswahl ohne Stress

Hier unterschreiben, dann kann das Kreuzchenmachen losgehen
Fotos: Niklas Brumund

18.09.2018 / REGION - Unaufhaltsam rückt die hessische Landtagswahl am 28. Oktober näher, die Wahlkämpfer beginnen schon sicht- und hörbar, sich warmzulaufen. Eine Menge Politprominenz aller Fraktionen hat ihren Besuch in unserer Region angekündigt, um ihre jeweiligen Kandidaten zu unterstützen. Vermutlich gibt es diesmal ein ziemlich spannendes Rennen - auf ein einfaches "weiter so" kann sich die schwarz-grüne Landesregierung nach jetzigen Umfragen zu schließen, nicht verlassen. Zusätzlich zur Landtagswahl gibt es auch eine Abstimmung über Änderungen und Ergänzungen der Landesverfassung in 15 Punkten.

Umstritten ist, wie sehr Wahlkämpfe überhaupt dazu geeignet sind, Menschen an die Wahlurne zu bewegen und dort dann zu beeinflussen, wo jemand schließlich sein Kreuzchen macht. Und ob die flächendeckende (und teure) Plakatierung, Flyerverteilung oder Fernsehspots dazu dienen, die noch Unentschiedenen von den Protagonisten und Programmen der Parteien zu überzeugen, ist ebenfalls nicht wirklich belegt. 



Ohne sich mit politischen Prognosen über das Wahlergebnis allzuweit aus dem Fenster zu lehnen, kann ein Trend aber ganz objektiv festgestellt werden: die Zahl derer, die nicht bis zum Wahlsonntag warten, sondern ihre Stimme bereits vorher per Brief abgeben, wächst mit jeder neuen Wahl. Briefwahl boomt, ganz einfach, weil es bequem und zeitsparend ist. Schon ab dem heutigen Montag, also sechs Wochen vor der Landtagswahl, ist die schriftliche Stimmabgabe möglich. Seit dem heutigen Montag verschicken die kommunalen Wahlämter die Unterlagen für die Briefwahl, erklärt der Fuldaer Kreiswahlleiter Norbert Huder auf unsere Anfrage.

Und er bestätigt explizit, dass der bundesweite Trend zum Briefwählen auch in Fulda und Umgebung ablesbar ist.  So stieg bei der vorletzten und letzten Kommunalwahl 2011 und 2016 in den Wahlkreisen 14 und 15 die Zahl der Briefwähler von rund 16 auf 21 Prozent. "Aus wahlrechtlicher Sicht ist dagegen auch nichts einzuwenden", sagt Huder. Sei es, weil man im Oktober eine Reise gebucht oder einen Krankenhausaufenthalt geplant hat: die Abstimmung per Brief sorgt dafür, dass auch in solchen Fällen keine Stimme verloren geht. Begründen muss man das Vorziehen der Wahl nicht.

Übrigens: wenn ein Wähler seinen ausgefüllten Wahlzettel per Brief zurückgeschickt hat und dann im Zeitraum bis zur Landtagswahl versterben sollte, bleibt seine Stimme trotzdem gültig. Im Bürgerbüro Fulda wählt man  - wie in vielen anderen Verwaltungen auch - ganz unbürokratisch im Bürgerbüro. Wenn man im Wählerverzeichnis registriert ist, bedeutet das: einfach hingehen, Personalausweis vorzeigen, wählen und das Kuvert in die Urne stecken - fertig.  Ich habe es bereits hinter mir... (Carla Ihle-Becker)+++

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