Jubiläumsfeier in der Esperantohalle

Gemeinsam stark für die Region: 100 Jahre Kreishandwerkerschaft Fulda

Von links: Dr. Herbert Büttner, Claus Gerhardt, Tarek Al-Wazir, Michael Wißler, Thorsten Krämer
Alle Bilder: Martin Engel

09.09.2018 / FULDA - Die Kreishandwerkerschaft Fulda wurde am 1. September 1918 als erste gemeinsame Interessenvertretung des Handwerks in der Region gegründet. Am Samstagabend wurde das 100-jährige Jubiläum in der Esperantohalle gefeiert - selbstbewusst als "Wirtschaftsmacht von nebenan", der auch Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir bescheinigte, das Land infrastrukturell und gesellschaftlich positiv geprägt zu haben.


Neben der Unterstützung der Mitgliedsbetriebe mit Beratungsangeboten bei betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Fragestellungen unterstütze die Kreishandwerkerschaft auch aktiv bei der Nachwuchsgewinnung, erklärte Kreishandwerksmeister Claus Gerhardt in seiner Rede. Veranstaltungen in Haupt- und Realschulen zählten genauso dazu wie die starke Präsenz auf der Fuldaer Trendmesse.

Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir bescheinigte dem Handwerk, das Land entscheidend geprägt zu haben und gerade in der Nachkriegszeit mit Fleiß und Fachkompetenz maßgeblich verantwortlich für den wirtschaftlichen Aufschwung gewesen zu sein - und weiter zu sein: "Heimatverbundenheit, individuelle Produkte, regionale Wertschöpfung und Wohlstand - bevor es Gewerbegebiete gab, hat das Handwerk das Ortsbild geprägt. Die infrastrukturellen Herausforderungen sind heute andere als damals: Verkehrs- und Datenanbindung ist heute auch für alteingesessene Gewerke wichtig, das Handwerk muss mit der Zeit gehen. Wir haben als Land den Digitalberater in den Handwerkskammern eingeführt, um bei diesem Wandel zu helfen, genau wie den Digizuschuss, der unter die Arme greift, wenn etwa Software für Betriebe angeschafft werden muss." Die Ausbildung des eigenen Nachwuchses sei der beste Schutz gegen Fachkräftemangel. Um die duale Berufsausbildung werde Deutschland von der ganzen Welt beneidet, die Aufgabe bestehe nun darin, gerade den Eltern klarzumachen, dass das Abitur nicht alleine glücklich mache. Seit 1. Januar 2018 werde als Anreiz für die Qualifizierung im Handwerk zudem eine Aufstiegsprämie vom Land gezahlt: Mit 1.000 Euro Zuschuss werde der Meistertitel belohnt.

Landrat Bernd Woide bemängelte, dass bei Arbeitsmarktmeldungen häufig die Anzahl der Akademiker als Erfolgs-Indikator herausgestellt werde. Eine Quote für qualifizierte Handwerker sei in der Region nicht bekannt. Für ein prosperierendes Oberzentrum mit ausgeprägtem ländlichem Raum sei aber gerade das Handwerk der Erfolgsmotor: "Die Karrieremöglichkeiten für junge Menschen sind im Handwerk besser denn je. Gutes Geld, Selbstbewusstsein und optimale Infrastruktur-Rahmenbedingungen sorgen für Zukunftssicherheit. Ein starkes Handwerk bedeutet eine starke Region." (Marius Auth) +++

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