Hemmnisse im Betriebsablauf beseitigen

Fahrgastverband Pro Bahn & Bus: "Vogelsbergbahn-Ausbau längst überfällig"

Vogelsbergbahn kurz vor dem Bahnhof Fulda
Fotos: Stefan Sitzmann

07.09.2018 / LAUTERBACH - Als längst überfällig bewertet der Fahrgastverband Pro Bahn & Bus den Ausbau der Vogelsbergbahn Gießen-Fulda und begrüßt die in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie mit dem Ziel die 106 Kilometer lange eingleisige Hauptbahn attraktiver und leistungsfähiger zu machen. Schon in dem Pro Bahn & Bus-„Zielkonzept Vogelsbergbahn 2007“ aus dem Jahr 2001 fordert der Verband den abschnittsweisen zweigleisigen Ausbau der Strecke, um Standzeiten im Begegnungsverkehr überflüssig zu machen. Einen generellen zweigleisigen Ausbau der ursprünglich zweigleisig projektierten Bahnlinie sieht der Fahrgastverband ebenso wenig wie der Vertreter der ZOV. Da wo es im Rahmen eines künftigen Deutschland-Taktes zur Anschlussverbesserung und -sicherung notwendig ist, machen abschnittsweise Doppelspurinseln wie in der Schweiz Sinn, stellt der Vorsitzende des Regionalverbandes Osthessen, Stefan Sitzmann, fest.



Seit Jahren fordert der Verband, dass offensichtliche Hemmnisse im Betriebsablauf endlich beseitigt werden müssen. Klar ist, dass der Zugbetrieb beschleunigt werden muss. Nicht nur dass abschnittsweise deutlich schneller gefahren werden könnte, sofern dafür notwendige technische Anpassungen an Einschaltkontakten für Bahnübergänge u.ä. efolgen würden, so erscheint dem Fahrgast die momentane Kreuzungssituation als ziemlich zeitaufwändig. So dauert z.B. die Zugkreuzung im Bahnhof Lauterbach (Hess.) Nord planmäßig geschlagene 6 Minuten (!), obgleich bei einer Abänderung des Betriebsablaufes und technischer Anpassungen hier die Aufenthaltsdauer im Begegnungsverkehr deutlich gekürzt werden könnte. Durch die Kombination solcher Maßnahmen wären auch die Zughalte in Wallenrod wieder möglich.

Deutliche Kritik übt Pro Bahn & Bus an der Vorab-Absage seitens der ZOV zur möglichen Wiederinbetriebnahme von bereits stillgelegten Bahnhöfen wie Wallenrod, bevor überhaupt mit der Machbarkeitsstudie begonnen wurde. Eine Studie muss ergebnisoffen sein und auch die bessere Erschließung der Region über die Schiene beinhalten. Weshalb sollten die Bürger in Wallenrod zukünftig nicht auch von einer besseren Anbindung über die Schiene ins Rhein-Main-Gebiet profitieren? Wer die ländliche Region stärken wolle, der darf nicht Bahnstationen auf dem Land dicht machen. Zudem stehen die Kommunen entlang des Schienenstranges in der Verantwortung, endlich Maßnahmen zu ergreifen ihre Bahnstationen zu modernisieren und barrierefrei umzugestalten. Hier hinken die Bahnhöfe entlang der Vogelsbergbahn, insbesondere im östlichen Abschnitt, noch erheblich hinterher, ergänzt Vorstandsmitglied Michael Kolb abschließend (pm) +++

Auch noch heute kreuzen weiterhin Züge in Wallenrod (links 1989)

X