600 Einwohner unzufrieden
Bürgerversammlung in Fischbach/ Rhön: Eine Region in der Krise
Fotos: Rüdiger Christ
30.08.2018 / KALTENNORDHEIM -
Die Bürgerversammlung auf Initiative der Interessenge-meinschaft pro WAK (IG), sorgte am Montagabend für einen mehr als voll besetzten Saal in der Gaststätte „Zur Post“. Dominik Vogt von der IG sorgte für eine souveräne Moderation der Veranstaltung. Zu Beginn informierte Anita Ruppert, dass es erst in der Stadtratssitzung in Kaltennordheim am 5. Dezember 2017 einen Tagesordnungspunkt zum Thema Wechsel der Stadt in den Landkreis Schmalkalden-Meinigen gab. In allen vorhergehenden Stadtratssitzungen seit dem 26.6.2014 war von einem Kreiswechsel keine Rede, erinnerte sich Anita Ruppert als Stadträtin.
In der anschließenden Diskussionsrunde prallten mehr oder weniger die bekannten gegensätzlichen Meinungen aufeinander. Lediglich der Apell von Dr. med. Peter Lang, einem ehemaligen Mitglied des CDU-Kreisvorstandes und Katja Schramm, beide aus Kaltennordheim, dass beide Seiten ins Gespräch kommen sollten, hoben sich dabei positiv ab. Thomas Meyer aus Klings warnte eindringlich davor, dass die derzeitige Situation den Populisten stark in die Karten spielt. Für den Fischbacher Hans-Dieter Huck ist die Sache klar, „in Erfurt ist alles schon entschieden“, er meint damit wohl, dass die Landesregierung mit ihrer Mehrheit das Gesetz durchbringen wird. Mit Edo Artes Aufforderung „Die Thüringer Rhön gehört in einen Landkreis“ sprach der Klingser sozusagen das Schlusswort der Veranstaltung.
Mit den Worten „Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört“ rief Willy Brandt einen Tag nach dem Mauerfall zur Überwindung der deutschen Teilung auf. Nach fast 3 Jahrzehnten ist dieser Aufruf wohl bei einigen Kommunalpolitikern, aber leider auch bei einigen Thüringer Landespolitikern in Vergessenheit geraten. Wie ist es sonst zu erklären, dass sie die Weichen für eine weitere Teilung der Thüringer Rhön stellen? Die Auswirkungen sind schon spürbar, durch die regionale Bürgerschaft geht ein tiefer Graben. Noch kann der Zug auf das richtige, zukunftsfähige Gleis gesteuert werden, dazu bleibt nur wenig Zeit, sie sollte aber vernünftig genutzt werden! (Rüdiger Christ) +++