Nachwuchs für die regionalen Imker
Gesamtschule Obersberg gründet Imker-AG und betreut zwei Bienenvölker
Foto: Privat
29.08.2018 / BAD HERSFELD -
Seit Beginn dieses Schuljahres gibt es ein neues Angebot für Schüler der Gesamtschule Obersberg (GSO): Arne Stückradt, Stellvertretender Schulleiter, und Horst Massie, pensonierter Lehrer, beide privat selbst praktizierende Imker, bieten für die Klassen 5 bis 7 eine Imker-AG an.
Jeden Dienstagnachmittag treffen sich ca. 15 Schülerinnen und Schüler, um Schritt für Schritt alles über die Imkerei zu lernen. Dies tun sie nicht nur theoretisch, sondern vorwiegend praxisorientiert, indem sie selbst ein Jahr lang zwei schuleigene Bienenvölker unter Anleitung betreuen werden. Die beiden AG-Leiter haben bereits im Sommer zwei Bienenstöcke auf dem Gelände der Amphibien- und Reptilienanlage der Modellschule Obersberg („MSO-ARA“) aufgestellt. In jedem Bienenstock leben ca. 50.000 Honigbienen. Die Schüler werden nach und nach das Verhalten, die Entwicklung, die Nahrungsaufnahme, die Orientierung, die Vermehrung und die Überwinterung der Honigbienen kennenlernen, indem sie die biologischen Grundlagen nicht nur besprechen, sondern diese auch in jeder Woche direkt an den Bienenvölkern beobachten.
Dabei werden unter Anleitung auch die Grundtechniken der Imkerei, vom ruhigen und entspannten Umgang mit dem Bienenvolk - die Schüler tragen selbstverständlich zum Schutz vor Stichen richtige Imker-Anzüge-, dem Herausnehmen und Einhängen der Waben und der Beobachtung der „Bienentänze“ bis hin zum Honigschleudern gelernt. Im Winter, wenn die Bienenvölker nicht mehr so aktiv sind, steht noch die Herstellung von Kerzen aus Bienenwachs, das Kochen mit Honig und der Bau von Insektenhotels für Wildbienen auf dem Programm.
Arne Stückradt und Karl Heinz Humburg hoffen, die Schüler durch die neue Imker-AG insgesamt für Umweltprobleme zu sensibilisieren: „Die Schüler werden ihre nähere Umgebung und die gesamte Landschaft auf Bienenfreundlichkeit beurteilen lernen. Dazu gehört auch eine kritische Haltung zu Herbiziden und Insektiziden sowie zu großflächigen Monokulturen. Und natürlich hat die AG noch ein Ziel: Nachwuchs für die regionalen Imker!“ (pm) +++