Stadtverordnetenversammlung
Gewerbe- oder Wohnfläche? Künftige Nutzung des Mehler-Areals als Zankapfel
Fotos: Matthias Witzel, ON-Archiv
28.08.2018 / FULDA -
Das Mehler-Areal in Fulda, das der Kap-Gesellschaft gehört, soll verkauft werden. „Das 17 Hektar große Gelände ist als Gewerbegebiet ausgewiesen und soll es auch bleiben“, sagte am Montagabend Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld während der fünften Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Fürstensaal des Stadtschlosses. „Wegen der Entwicklung der Gewerbesteuer ist die Stadt darauf auch unbedingt angewiesen.“ Und damit eröffnete der OB eine muntere Debatte.
Silvia Brünnel von den Grünen erinnerte daran, dass eine Änderung des Landesentwicklungsplans vorsehe, mittlerweile auch Wohnbauten in Industriegebieten unterbringen zu können. „Das schafft viel Raum für Entwicklungen.“ Und Architekt Thilo Sprengel von der FDP verwies auf die Möglichkeit des vertikalen Bauens. „Man könnte auf dem Mehler-Areal auch in die Höhe gehen. Warum nicht in den unteren Geschossen Gewerbe unterbringen und darüber Wohnungen?“
Peter Jenneman von der SPD setzte noch eins drauf und beschwor das Mehler-Areal in zehn bis 15 Jahren als „innerstädtisches Wohngebiet, fußläufig zur Kernstadt, mit Nahversorger, Friseur, Gaststätte und Blumenladen, umgeben und eingebettet in die schon heute vorhandene Parklandschaften mit wunderbarer Aufenthaltsqualität.“ Stadtentwicklung brauche Visionen und Entscheidungsfreude.
Noch ein zweites Mal stand Haimbach am Montagabend auf der Agenda: Mit einer Gegenstimme wird dort neben dem Hauptsportplatz noch ein zweiter Kunstrasenplatz errichtet, „der auch Spielern aus dem Münsterfeld und der Fulda-Galerie zugutekommen soll“, so CDUler Ruppel. Die eine Gegenstimme kam von Ute Riebold von den Linken, die partout nicht verstehen wollte, dass Haimbach mit seinen 3.500 Einwohnern eine zweite Spielstätte bekommen soll, wo zum Beispiel der Aschenberg mit 8.500 Einwohnern gerademal über einen besseren Bolzplatz verfüge. Bürgermeister Dag Wehner versicherte, den Aschenberg nicht aus den Augen zu verlieren, und wies darauf hin, dass Haimbach nach der Errichtung der „Weißen Stadt“ immerhin der größte Stadtteil Fuldas sein werde.