"Verständnis, Gemeinsam und Love"

"Falken" verzaubern mit Underground-Graffitis: Sprayen für Farbenfrohheit

Wunderschöne farbenfrohe Grafittis zauberten die Sprayer an die Wände der Unterführung
Fotos: Gerhard Manns

20.08.2018 / BAD HERSFELD - Fußgänger oder Radfahrer staunten am Sonntagmorgen nicht schlecht, als sie in der Unterführung der Bahnstrecke in Bad Hersfeld unterwegs waren. Denn da waren Kinder und Erwachsene mit Farbspraydosen zu Gange und verpassten den vorher tristen Wänden wunderbare Graffitis. Aber nicht irgendwelche, sondern passend zu den derzeitigen Diskussionen um Flüchtlinge und Migranten wurden die Worte „Verständnis, Gemeinsam und Love“ kunstvoll und farbig auf die Wände gezaubert.

Zunächst waren Kinder und Jugendliche der Falken Bad Hersfeld mit ihrer Vorsitzenden Lisa Simla und Joshua Steinberg am Sprayen und später kamen noch Flüchtlinge aus der Wohngemeinschaft Hephata in der Lambertstrasse dazu und man führte das Werk gemeinsam zu Ende. 


 
Die Vorbereitungen zur Graffiti Aktion 



Wie die Vorsitzende der Falken Bad Hersfeld Lisa Simla gegenüber O|N ausführte, hatte man mit den umfangreichen Planungen schon frühzeitig begonnen. Dazu musste die Genehmigung bei der Stadt Bad Hersfeld eingeholt werden und die wurde vom Fachbereichsleiter Technische Dienste Martin Bode erteilt. So konnten im Jahr 2017 die Falken das Projekt beim Hessischen Jugendring für eine finanzielle Förderung beantragen. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen, war man auf die finanzielle Unterstützung durch den Hessischen Jugendring angewiesen. Dem Antrag der Falken auf eine finanzielle Zuwendung wurde stattgegeben. Viele Farbdosen, verschiedene Utensilien, wie Gummihandschuhe, Einwegmasken als Mundschutz und vieles mehr musste beschafft werden.  
 
Ein echter Hingucker 

Damit waren die Voraussetzungen zur farbenfrohen Verschönerung der Unterführung gegeben. Wie Lisa Simla und Joshua Steinberg berichteten, waren die Wände teilweise in einem farblich sehr schlechten Zustand, denn überall war die Farbe schon abgeblättert. Ein Grundierungsfarbe musste auf die Wände aufgetragen werden, um einen soliden Untergrund für die Graffiti Farben zu schaffen. Diese gemeinsame Aktion mit deutschen Jugendlichen und jungen Flüchtlingen sollte zur Verständigung, gegenseitigem Respekt und zur besseren Integration von Flüchtlingen und Migranten in unsere Gesellschaft beitragen. 



Bei den Falken in Bad Hersfeld beteiligen sich zurzeit 20-25 Jugendliche ab dem sechsten Lebensjahr aktiv an der Gestaltung des Vereinslebens und folglich sind bei solchen Aktionen natürlich alle mit besonders großem Eifer dabei. Unter der Federführung von Lisa Simla und Joshua Steinberg wurde im Bad Hersfelder „Underground“ ein echter und farbenfroher Hingucker geschaffen. Hier gibt es ein Video von Noah Aprin zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=iJUcWTjaiHA


 
Polizei wurde in die Unterführung gerufen 

Ein besonders aufmerksamer Spaziergänger war wohl der Meinung, dass die Sprayer illegal in der Unterführung tätig waren und informierte die Polizei, die dann mit vier Beamten auftauchte und nach einem kurzen Gespräch mit Joshua Steinberg und Lisa Simla sich von der genehmigten Aktion überzeugten und wieder abrückten. Nun hoffen die Falken und ihre fleißigen Helfer, dass diese schönen Kunstwerke nicht von wilden Sprayern mit ihren oftmals sinnlosen Graffitis verunstaltet werden und die Radfahrer und Fußgänger sich sehr lange an der farbenfroh gestalteten Unterführung erfreuen können. 

Hintergrund zu der Aktion:
Seit 2017 sind die Falken Träger eines sogenannten „Werkstätten für Demokratie“-Projektes, welches über den Hessischen Jugendring in jedem Jahr ausgeschrieben und finanziell gefördert wird. Nur dank dieses Projektes konnten die Falken, dieses Vorhaben verwirklichen. Die Werkstätten für Demokratie sind ein Projekt, welches die Integration von Geflüchteten Kindern und Jugendlichen voranbringen soll, Demokratie und das Miteinander stehen dabei im Vordergrund. Viele Farbdosen, verschiedene Utensilien, wie Gummihandschuhe, Einwegmasken als Mundschutz und vieles mehr musste beschafft werden. (Gerhard Manns) +++

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