"Wir sind für Überraschungen gut"

TTC Fulda-Maberzell: leise Töne vor Auftakt in Düsseldorf

Der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell startet in die neue Saison: Trainer Qing Yu Meng, Tomislav Pucar, Thomas Keinath, Ruwen Filus, Wang Xi (v.l.).
Fotos: Jonas Wenzel (Yowe)

16.08.2018 / FULDA - Kracher-Auftakt in der Tischtennis-Bundesliga: am Freitagabend (19:30 Uhr) startet der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell mit einem Gastspiel in die neue Saison. Und die Reise führt Maberzell zu niemand geringeren als den amtierenden Meister Borussia Düsseldorf. Beim TTC stellt man sich allerdings auf eine schwierige Spielzeit ein. 


"Natürlich wollen wir in die Play-Offs. Aber ich denke, dass Platz fünf bis acht realistisch ist", sagt TTC-Trainer Qing Yu Meng, als ON|Sport am Mittwochnachmittag beim Training in der Wilmingtonhalle vorbeischaut. Der Abgang von Jonathan Groth, die Wiedereinführung des Doppels und die Verstärkungen der Konkurrenz nennt Meng als Gründe für die zurückhaltenden Ziele Maberzells, das letztmals 2013 die Play-Offs verpasste.

Den Dänen Groth, der sich in den letzten Jahren zum Spitzenspieler entwickelte und nun nach Jekaterinburg nach Russland gewechselt ist, soll auf lange Sicht der kroatische Neuzugang Tomislav Pucar ersetzen. "Wir sehen großes Potential in ihm und trauen ihm das zu, in zwei, drei Jahren ein ähnliches Niveau wie Jonathan zu erreichen", sagt TTC-Vizepräsident Claus-Dieter Schad über den aus der polnischen ersten Liga gekommenen Pucar. Zuvor spielte der 22-jährige Angreifer beim TTC OE Bad Homburg in der 2. Liga.

"Er ist ein junger Spieler, der noch Zeit braucht. Aber Tomislav macht bislang einen guten Eindruck", zeigt sich auch Trainer Meng angetan von seinem Neuzugang. Meng gehört neben Ruwen Filus, Wang Xi, Tomislav Pucar, Thomas Keinath und Fan Bo Meng zum sechsköpfigen Kader des TTC. Gut möglich, dass der Trainer in dieser Saison verstärkt selbst zum Schläger greift. Schließlich bildete Meng mit Keinath in der 3. Liga bei der TTC-Reserve das beste Doppel der Liga - und gilt als Option für ein mögliches Doppel in der Bundesliga.

Denn steht es 2:2-Unentschieden entscheidet künftig das Doppel anstelle eines fünften Einzel über Sieg und Niederlage. Und in diesem darf jeder sechs gemeldeten Spieler eingesetzt werden. Einzige Bedingung ist, dass ein Spieler nicht dreimal pro Parie spielen darf. Auf Seiten Maberzells freut man sich aber nur bedingt über die Wiedereinführung des Doppels. "Das kann man schon sagen, dass das für uns eher ein Nachteil ist", gibt Vizepräsident Schad zu.

Zum Vergleich: Werder Bremen hat sich mit dem Brasilianer Gustavo Tsuboi extra einen Doppelspezialisten ins Boot geholt. Tsuboi ersetzt den Ägypter Omar Assar, der zu Serienmeister Düsseldorf wechselte. Ochsenhausen hat sich mit dem Südkoreaner Jang Woojin einen hochkarätigen Neuzugang geholt und Saarbrücken sicherte sich die Dienste des slowakischen Top-Talents Darko Jorgic, der aus Bad Königshofen kam.

"Diese Mannschaften haben sich alle sehr, sehr gut verstärkt und Mühlhausen hat ja noch Steffen Mengel geholt", verweist Trainer Meng auf das Aufrüsten der Konkurrenz. Dennoch sieht man sich beim TTC Fulda-Maberzell gerüstet, um wieder eine gute Rolle in der Bundesliga zu spielen. "Wir sind für Überraschungen gut", ist sich Vizepräsident Claus-Dieter Schad sicher. Vielleicht ja schon am Freitagabend in Düsseldorf. (Tobias Herrling) +++

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