EM mit prähistorischen Waffen
Die Urzeit zurück in der Neuzeit
Fotos: Walter Dörr
12.08.2018 / SINNTAL -
Zum zweiten Mal wird eine Wertung für die Europäischen Meisterschaften für prähistorisches Bogenschießen und Speerschleudern im Sinntaler Ortsteil Sannerz (Main-Kinzig-Kreis) ausgetragen. Die örtlichen Schützen mit prähistorischen Jagdwaffen Bärbel Berhorst und Günther Kohlhepp sowie Gerhard Stark aus Seeheim organisierten den Wettbewerb.
Rund um den Sannerzer Hausberg Weihküppel, wo sich auch die Schutzhütte und der Grillplatz befindet, ist ein Feldkurs aufgebaut, der durch die Streuobstwiesen, entlang dem Naturlehrpfad, über eine Pferdekoppel und natürlich den Weihküppel führt. Herrliche Aussichtspunkte inklusive. Zehn Ziele (mit je fünf Wertungszonen) auf Entfernungen von acht bis 26 Metern mussten auf dem Feldkurs absolviert werden und dabei darf pro Ziel nur ein Pfeil abgeschossen werden. Bei den prähistorischen Waffen dürfen nur Vollholzbögen (verleimte und laminierte Holzbögen sind nicht erlaubt) ohne Metall, Kunststoff oder andere künstliche Materialien benutzt werden. Wie bei den Pfeilen und Speeren sind nur natürliche Materialien erlaubt, wie Horn, Geweih, Knochen, Steinspitzen, Federn oder natürliche Fasern.
Etwa 900 Schützinnen und Schützen aus ganz Europa nehmen an den 28. Europameisterschaften teil, die bei 35 Turnieren in Spanien, Frankreich, Belgien, Schweiz, Italien, Dänemark und Deutschland ausgetragen werden. Um in die Wertung zu kommen, muss der Schütze oder die Schützin an mindestens drei ausgeschriebenen Turnieren teilgenommen haben. Unter den 54 Wettkampfteilnehmern in Sannerz (einige Abmeldungen erfolgten wegen Krankheit, außerdem gab es eine Terminüberschneidung mit einem Wettbewerb in Frankreich) waren auch einige Ausländer, die nahe am Geschehen campieren oder den Luxus eines Wohnmobils nutzen.