"Gemeinsam Berührungsängste überwinden"

Sommerfest am Michaelshof: Begegnungspunkt für Einheimische und Flüchtlinge

Ein Begegnungszentrum schaffen: Das ist Ziel des Michaelshof
Fotos: Leyla Rommel

13.08.2018 / HILDERS - Ein interkulturelles Sommerfest fand am Sonntag auf dem Michaelshof in Unterbernhards statt: Auf dem großzügigen Gelände feierten Einheimische zusammen mit den rund 50 Flüchtlingen der Wohnanlage. Der Michaelshof ist seit 2017 Mittelpunkt des vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geförderten Ehrenamtlichen-Projektes „Z.I.E.L. – Zentrum für Inklusion und Flüchtlinge“, das Einheimische und Flüchtlinge näher zusammenbringen soll.



Da bot es sich natürlich an ein Sommerfest zu veranstalten. "Der Michaelshof ist ein eigenständiges Projekt, das die Inklusion im ländlichen Raum fördert", sagt Michael Schröter vom DRK und Projekt Michaelshof. So werden beispielsweise Workshops, Entspannungsgruppen, Lauftreffs, Frauentreffs, Spielabende oder auch Plauderrunden für Männer organisiert. "Wir wollen ein Begegnungszentrum schaffen, in dem Menschen aus der ganzen Gegend zusammenkommen sollen, auch aus Hilders, Unterbernhards oder Tann. Unser Ziel ist es, einen neutralen Raum zu gewährleisten." Bewusst fänden die Treffen also nicht in einer Flüchtlingsunterkunft oder in einem Vereinshaus in Unterbernhards statt, sondern in dem neutralen Michaelshof. "Es geht darum, die Berührungsängste zu überwinden, sich kennenzulernen. Denn die sind noch auf beiden Seiten da." Mit den Aktionen komme man sich jedoch langsam näher, beispielsweise in der Frauengruppe träfen sich sowohl geflüchtete Frauen als auch Frauen aus der Region, um sich auszutauschen.

Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Mobilität, so Schröter. "Die Betreiber der Flüchtlingsunterkunft stellen zu bestimmten Ereignissen Fahrdienste bereit, damit die Geflüchteten ihre Termine, wie beispielsweise Arzttermine, wahrnehmen können", sagt Schröter. "Für heute wurden auch Busse zur Verfügung gestellt, die interessierte Geflüchtete hier nach Unterbernhards brachten."

Die Kids tobten zusammen auf der Hüpfburg und versuchten sich am gemeinsamen Stockbrotbacken über dem Lagerfeuer. Eine Reiterstaffel ermöglichte auch Ponyreiten für Pferdebegeisterte. Die Erwachsenen nutzten die Gelegenheit, um miteinander in Kontakt zu kommen und sich besser kennenzulernen. Traditionelle Speisen, die von den Bewohnern des Flüchtlingsheims zubereitet wurden, gewährten Einblick in ihre Kultur. (lr/jh) +++

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