Schnapszahl-Datum für Vergessliche
Signifikant mehr Hochzeitspaare trauen sich am 8.8. und 18.8.2018
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09.08.2018 / REGION -
Ein schönes, leicht zu merkendes Hochzeitsdatum ist nicht nur für vergessliche Ehemänner absolut wünschenswert. Aber geht auch in diesem Jahr der Trend zur Trauung am Schnapszahldatum? Ob 8.8.18 oder 18.8.18 - beide Daten machen sich gut auf der Hochzeitstorte, wobei der Mittwoch nicht ganz so beliebt zum Heiraten ist. Besser feiern lässt sich am kommenden Samstag - auch ein eingängiges Datum.
FULDA. Ob im Rokokosaal von Palais Altenstein oder der Schlosskapelle: Heiraten in barocker Umgebung liegt im Trend. Aber am Mittwoch wollte sich hier keine einzige Braut unter die Haube bringen lassen. Dafür sind für den kommenden Samstag gleich neun Trauungen angemeldet - an einem gewöhnlichen Samstag sind es sonst höchstens drei bis vier, meldet die Pressestelle.
EICHENZELL. Barock satt gibt's auch auf Schloss Fasanerie in Eichenzell. Doch ein wirklicher Run auf die Hochzeit an den Schnapszahldaten ist dort nicht auszumachen: "Heute haben wir gar keine Trauung und am 18. August sind es zwei. Kapazität hätten wir aber für drei Trauungen", erklärt Schlos Fasanerie-Sprecherin Sabrina Ilona Teufel. Im Eichenzeller Standesamt sind am 18. August sieben Trauungen angemeldet.
NEUENSTEIN. Schloss Neuenstein ist mit 40 bis 50 feierlichen Trauungen im Jahr "immer gut frequentiert", wie der zuständige Standesbeamte Alexander Schiel berichtet. An beiden "Schnapsdaten" hat sich je ein Paar angekündigt, um den Bund fürs Leben einzugehen. Ausreichend Kapazität und Platz wäre für bis zu drei. Also gibt es dort keine überdurchschnittliche Nachfrage.
GERSFELD. Genauso sieht es in der Rhön, genauer gesagt in Gersfeld aus. Ein Gersfelder Paar hat sich am Mittwoch auf der Ebersburg getraut, wie der Standesbeamte Hans-Günter Hanke berichtet. "Zwar ist eine Hochzeit unter der Woche durchaus ungewöhnlich, aber von einer Explosion der Zahlen kann man nicht hier gerade sprechen." Am 18. August heiratet ein weiteres Paar im Radom auf der Wasserkuppe, dem "Gipfel der Liebe" - mehr nicht.
So beliebt (oder offenbar auch nicht) die Schnapszahldaten zum Heiraten sind, das Gerücht, dass diese Ehen auch schneller geschieden werden, hält sich hartnäckig. Im Haus des Standesbeamten in Bad Salzschlirf kann man diese Vermutung statistisch nicht belegen, wohl aber den Trend zur Hochzeit am leicht merkbaren Datum. "Das ist schon seit Jahrzehnten so - da sind alle Termine schon lange im Voraus vergeben und viele Standesämter müssen Sonderschichten einlegen", sagt Studienleiterin Beate Tripp der Akademie für Personenstandswesen. Und alle Städte und Gemeinden bemühten sich mittlerweile, den Hochzeitspaaren einen schönen und außergewöhnlichen Rahmen für den großen Tag anzubieten - ob im Gewölbekeller, Museum oder dem Schloss. "Schließlich bringen die Hochzeiter ihre Gäste aus nah und fern mit, feiern, essen und übernachteten auch am Ort der Trauung, da passt ein attraktives Angebot des Standesamtes gut ins touristische Konzept." (ci)+++