24 Stunden effizientere Strafverfolgung
Meilenstein für Polizeipräsidium Osthessen: Kriminaldauerdienst ab September
Fotos: Hendik Urbin
07.08.2018 / FULDA -
Am 1. September 2018 nimmt der KDD in Räumen unweit der Polizeistation Fulda seine Arbeit auf. Bei einer feierlichen Indienststellung der zwölf Tatortermittler - mit dabei auch über 100 geladene Gäste aus Kommunalpolitik, Justiz und Polizei - erklärte der Innenminister: "Dank unserer umfangreichen Sicherheitspakete werden bis 2022 mehr als 1.500 zusätzliche Polizisten ihren Dienst aufnehmen." Über 14.000 Beamte sorgen aktuell für die Sicherheit im Land Hessen. Zur osthessischen Polizei gehören knapp 1.000 Mitarbeiter.
Außerdem entlastet der Kriminaldauerdienst die Fachkommissariate. Rufbereitschaftsdienste - so wie es in den letzten 17 Jahren für die osthessischen Kripo-Beamten der Fall war - werden zum großen Teil wegfallen. Alarmierungen und Einsätze bei Sofortmaßnahmen reduzieren sich so auf ein Minimum. "Die Kolleginnen und Kollegen in den Kommissariaten können sich dann auf die Ermittlungsführung bei der Endbearbeitung konzentrieren", betonte Polizeipräsident Voß, wünschte dem "Unternehmen KDD", dass er aktiver Teil der Behörde werde und erinnete an das Jahr 1988. "Damals gab es das Einsatz- und Fahndungskommando, das im Rahmen der Polizeireform eingestellt wurde. Heute ist es der KDD - ausschließlich mit Beamten aus unserer Region - und darauf sind wir stolz."
Um eine breite gemeinsame Wissensbasis zu schaffen, wird das neue Team des Kriminaldauerdienstes in einer Ausbildungsgruppe zurzeit vier Wochen lang auf seine Aufgaben vorbereitet. Zu den klassischen KDD-Aufgaben gehören die Maßnahmen des sogenannten ersten Angriffs bei Kapitaldelikten, Leichensachen, herausragenden Delikten mit kriminalpolizeilicher Zuständigkeit, wie Eigentums- und Vermögensdelikten, sowie bei Sonderlagen. Darüber hinaus werden die Kollegen in der Haftsachenbearbeitung tätig werden, qualifiziert Spuren sichern, in Eilfällen Ermittlungs- und Vernehmungsersuchen übernehmen, Haftbefehle vollstrecken und die Dienststellen der Schutzpolizei bei Vermisstenfällen unterstützen. Präventiv- und Fahndungsstreifen sowie Unterstützung der Fachkommissariate und Ermittlungsgruppen bei präventiven und repressiven Kontrollen und Einsätzen sowie bei erkennungsdienstlichen Behandlungen und DNA-Entnahmen runden das Tätigkeitsspektrum ab.
Die Chefin der Fuldaer Staatsanwaltschaft, Leitende Oberstaatsanwältin Christine Kreis, schloss sich an: "Es wird sehr gut gearbeitet. Der KDD ist ein weiterer Baustein für noch effizientere Strafverfolgung." Der erste Zugriff sei entscheidend. "Das neu gebildete Team ist im Thema, verfügt über hohe Kompetenz, ist intensiver geschult und weiß, worum es geht." Einen Dank für die Stellen gab es auch vom Vorsitzenden des Personalrats Karsten Bech in Richtung Wiesbaden. "Wir schreiben heute Geschichte und bringen die Arbeit gemeinsam nach vorne. Denn unser Job ist die Sicherheit der Menschen in unserer Heimat Osthessen." (Christian P. Stadtfeld) +++