Aufsatteln, Aufbauen, Ausstellen
Landratsamt übergibt Leader-Bescheide für drei besondere Projekte
Foto: Lena Pfister
02.08.2018 / BAD KISSINGEN -
Aller guten Dinge sind drei – darum wurden kürzlich gleich drei LEADER-Förderbescheide im Landratsamt Bad Kissingen übergeben: Die Projekte „Vielseitigkeitszentrum Steige Sulzthal“, “Zeltschullandheim Maria Bildhausen“ und „Graf-Luxburg-Ausstellung Schloss Aschach“ bekommen finanzielle Unterstützung. Ausgehändigt wurden die Bescheide von Landrat Thomas Bold und Klaus Klingert, Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt.
„Es ist toll zu sehen, dass das Engagement vieler Einrichtungen im Landkreis durch die Unterstützung von LEADER gewürdigt und vorangetrieben wird. Die nun bewilligten Projekte aus den Bereichen Sport, Bildung, Soziales und Kultur sind etwas Besonderes und sprechen vielfältige Interessengruppen an“, so Landrat Thomas Bold.
Nachwuchsvielseitigkeitszentrum „Auf der Steige Sulzthal“- Sportförderung und Standortmarketing
Neben der sportlichen Nachwuchsförderung soll das Projekt im Sinne des Standortmarketings auch dazu dienen, das LAG-Gebiet überregional bekannt zu machen sowie identitätsstiftend die jungen Menschen in der Region für ihre Region zu begeistern. Über das Angebot können auch Sportinteressierte in die Region geholt werden und diese abseits des Reitplatzes als attraktives Lebensumfeld kennenlernen. Der Reit- und Fahrverein Sulzthal und Umgebung e.V. veranstaltet seit seiner Gründung Turniere.
Zeltschullandheim im Klostergarten
Im Garten des ehemaligen Klosters Maria Bildhausen entsteht ein Zeltschullandheim. Ziel des Projekts sind die Themen Inklusion und Berufsorientierung. Für den Zeltplatz wird die nötige Ausstattung (z.B. Sanitärcontainer, Küchencontainer und Zelte) angeschafft. Auch wird das Gelände, auf dem diese Dinge stehen werden, hergerichtet. Daneben wird ein Grillplatz, mit Tische und Bänken und Platz zum Spielen entstehen.
In Sachen Inklusion gibt es verschiedene Module, in denen die Schüler an das Thema herangeführt werden. Basis für die Modulschwerpunkte des neuen Begegnungsortes bilden sowohl die bewegte Geschichte Maria Bildhausens als ehemalige Zisterzienserabtei als auch die in Maria Bildhausen bestehenden Einrichtungen des Dominikus-Ringeisen-Werks für Menschen mit Hilfe- und Unterstützungsbedarf. Junge Menschen sollen durch einzelne Unterrichtsmodule Wissen und Kompetenzen bezüglich der drei Bereiche soziales und vielfältiges Miteinander, kulturelles und geschichtliches Erbe der Region sowie religiöse und ethische Werte erwerben und erweitern.
Völlig neu ist bei dem Projekt „Zelt-Schullandheim“ die Verbindung aus Schullandheim und Zeltlager. Schulische Inhalte und Natur werden kombiniert. Ein zusätzliches Alleinstellungsmerkmal ist die Barrierefreiheit des Zelt-Schullandheims, die über die baulichen Bedingungen hinausgeht.
Neupräsentation des Graf-Luxburg-Museums Schloss Aschach
Der Bezirk Unterfranken erneuert die über 60 Jahre alte Dauerausstellung des Graf-Luxburg-Museums im Schlossgebäude vollständig. Bei der Neugestaltung des Graf-Luxburg-Museums werden die historischen Wohnräume mit erhaltenem Interieur als Exponate zum Wohnen und Leben der Schlossbewohner und ihrer Bediensteten neu inszeniert sowie die Kunstsammlungen neu präsentiert. Ziel der Neupräsentation ist eine zeitgemäße kommunikative, gestalterisch und didaktisch anspruchsvolle sowie weitgehend barrierefreie und inklusionsgeeignete Dauerausstellung. Für die barrierefreie Erschließung des Baudenkmals realisiert der Bezirk Unterfranken in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege den Einbau eines Innen- und Außenaufzugs (ohne LEADER-Projektkosten). Das LEADER-Projekt umfasst das in sich geschlossene Projekt "Mediale Inszenierung und Inklusion".
Die Entwicklung und Gestaltung eines neuen Vermittlungsangebots mit Einsatz interaktiver Stationen und Ausstattungselementen speziell für die Bedürfnisse eingeschränkter Personen, zeigt neue Wege der Inklusion und des gemeinsamen Erlebens beeinträchtigter und nicht beeinträchtigter Besucher. Das Projekt ist in der Idee und in der Vorgehensweise beispielhaft und übernimmt Vorreiterrolle. Das Schloss soll künftig ohne Führung zu besichtigen sein, so dass sich Einzelbesucher individuell und mühelos informieren können. An einigen besonderen, geeigneten Stellen werden mithilfe von Medienstationen die Mitglieder der Grafenfamilie, ihre Gäste aber auch ihre Bediensteten lebendig. Hierfür werden u.a Film- und Audiobeiträge erstellt und eine App entwickelt. Im Bereich der inklusiven Vermittlung möchte der Bezirk Unterfranken mit gutem Beispiel vorangehen und modellhafte Lösungen entwickeln. Darum werden Ausstellungselemente für Geh, Seh- und Hörbehinderte sowie für Personen mit kognitiver Einschränkung entwickelt.(pm) +++