"Kinder sorgen für die schöne Atmosphäre"
Love & Peace forever - 50 Jahre Burg Herzberg Festival
Archivfotos: Carina Jirsch
24.07.2018 / BREITENBACH/H. -
Auch Hippies kommen in die Jahre: vom 26. bis zum 29. Juli 2018 feiert das Burg Herzberg Festival 50 Jahre Jubiläum. Ab Donnerstag tummeln sich wieder über 11.000 Hippies und Musikliebhaber auf der Festivalwiese unter der Burgruine zwischen Breitenbach am Herzberg und Alsfeld. Auch nach all den Jahren hat es seinen Reiz nicht verloren. Worin aber besteht seine Besonderheit?
Im Jahr 1968 veranstalteten "The Petards" das erste Hippie-Festival auf der Burg Herzberg, damals noch unter dem Namen "Burg-Beat-Show". Die aus Schrecksbach stammende Band wählte die idyllische Burgruine als Location, um dort deutsche Popmusik zu pushen. Das Festival wurde zum Erfolg, die Band gab die Festivalorganisation jedoch zugunsten ihrer Musik wieder auf. Nach fünf Jahren wurde es wieder still um die Veranstaltung.
1991 wurde das Festival durch Kalle Becker wiederbelebt. Warum? "Weil es funktioniert hat", erklärt der Geschäftsführer Gunther Lorz im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Bereits sieben Jahre später sprengte die Besucherzahl die Kapazitäten des Burggeländes. Das Festival musste an den Fuß des Berges ausweichen. Seit 2004 liegt die Organisation in den Händen Fuldaer Musikliebhaber, die die Tradition des Burg Herzberg Festivals weiterführen.
Festival im Wandel
"Die Hippies von 1970 hatten keinerlei Umweltbewusstsein", erläutert Lorz. Heute stünde man aber nicht mehr knöcheltief im Müll, sondern entsorge den Abfall ordnungsgemäß. Auch der Umgang mit Rauschmitteln habe sich in den Jahren gewandelt - von harten Drogen wie LSD, Heroin und Crystal Meth keine Spur. Den Grund sieht Gunther Lorz in der Anwesenheit vieler Kinder. "Bis 14 Jahre ist der Eintritt frei, die Kids sind hier omnipräsent. Da hat man eine gewisse Verantwortung." Weniger gefährlich sei die Veranstaltung auch für die Künstler, da die Burgmauer nicht mehr als Bühne dient. Somit seien Stürze in die Tiefe ausgeschlossen.
Was macht das Festival einzigartig?
Die eine Hälfte der Besucher komme wegen der Leute, die andere wegen der Musik. Auf fünf offiziellen Bühnen sind Blues-Rock, Progressive Rock, Weltmusik und Liedermacher zu finden. Weniger vertreten hingegen sind DJs, da die Musik weitgehend "handmade" sein soll. "Töne sollen auf der Bühne gemacht werden. Und wer es auf die Bühne nicht schafft, hat die Möglichkeit auf dem Hauptweg zu spielen. Zumindest solange es die Nachbarn nicht stört."
"Alles soll bleiben, wie es ist."