Massendefekt begeistert Fans

Haune-Rock (1): Torfrock erstmals ohne Raymond - Trotzdem fette Party


Fotos: Hans-Hubertus Braune

17.07.2018 / HAUNETAL - "Ihr seid der Wahnsinn. Wir hatten am Donnerstag ein geiles Opening, eben hatten wir Massendefekt und jetzt spielen gleich Torfrock in Odensachsen. Ein Dorf mit 172 Menschen, wo ich aufgewachsen bin". Als Sascha Ruppert am Samstagabend vor rund 2.000 Festivalbesuchern auf der Bühne steht, lässt er seinen Emotionen unter dem Jubel der Fans freien Lauf. Er kämpft mit Freudentränen, kann sie nicht unterdrücken.


Es zeigt die großartige Leidenschaft, mit der die Haune-Rock-Macher dieses Festival zwischen Bad Hersfeld und Hünfeld leben. Das Publikum weiß es zu schätzen - und ist ebenso begeistert. Das zweite Haune-Rock topt die gelungene Premiere aus dem Vorjahr. Sascha ist der Kopf des Arbeitskreises Haune-Rock. Was die Jungs leisten ist kaum in Worte zu fassen.

"Wir fühlen uns hier wohl. Fürs zweite Mal ist das top, macht daraus ein riesen Ding", lobt nicht nur Sebastian "Sebi" Beyer, Frontmann von Massendefekt, das Haune-Rock. Die Bands loben die herausragende Organisation des Festivals. Und Massendefekt, die am Samstagabend als Co-Headliner ein mitreißendes Konzert abliefern, kennen die großen Festivals des Landes. Wenig später stehen die Haudegen von Torfrock auf der Bühne. Und was der 70-jährige Klaus Büchner mit seiner Band gut 90 Minuten zeigt, ist einfach nur Klasse. Erstmals in der Bandgeschichte mussten die Beinhart-Jungs ohne Raymond Voß auskommen. Der zweite Bandgründer ist leider sechs Wochen krankgeschrieben. Torfrock mancht das Beste draus - minutenlang fordert das Publikum "Zugabe" und bekommt diese auch.

Drei Tage Festival-Stimmung

Drei Tage lang verwandelt sich Odensachsen in ein Festivaldorf. Auf mehreren Wiesen feiern rund 400 Camper echtes Festivalfeeling. Sie sitzen vor ihren Zelten und Wohnwagen. Bei bestem Wetter passt einfach alles. Alles ist friedlich, das Dorf lebt sein Haune-Rock und die Fangemeinde wächst und wächst. Insgesamt zwölf Bands sorgen für jede Menge Abwechslung. Sie alle eint die Spielfreude - ihre Liebe zur Livemusik wird spürbar. Selbst mittags und nachmittags, wo das Publikum zahlenmäßig eher überschaubar ist. Normal für ein Festival.

Ob Rhythm Torpedoes, First Responder, Kopfecho mit der überragenden Powersängerin Amy, Blackout Problems, Mercury Falling, Rust Never Sleeps, 5th Avenue, The Free Electric Band und Mother's Milk - das Line-up überzeugte restlos. Auch das Drumherum passt - der Thekenaufbau ist optimiert, impossante 120 (!) Helfer kümmern sich um ihre Festivalgäste - auch was die sanitären Bereiche angeht. Es sind viele Dinge, die für ein optimales Festivalfeeling wichtig sind. Sascha und seine Kollegen haben auch bei der zweiten Auflage bewiesen, dass sie Festival können.

"Wir sehen uns nächsten Jahr", skandieren die Fans und als Sascha Ruppert die Fortsetzung des Festivals verkündet "ich hoffe, wir sehen uns nächstes Jahr zum dritten Haune-Rock vom 11. bis 13. Juli zum Haune-Rock 2019 wieder" ist die Jubel riesengroß. Odensachsen ist auf dem besten Wege, sich einen festen Platz im Festivalkalender zu sichern. Macht weiter so! (Hans-Hubertus Braune) +++

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