Klausurtagung
Outlet: CDU warnt vor Schnellschuss - Kompletter Neustart gefordert
Archivbild: Hendrik Urbin
13.07.2018 / GELNHAUSEN -
Seit fünf Jahren beherrscht die Zukunft der ehemaligen Joh-Immobilie die Schlagzeilen in Gelnhausen – meist im negativen Sinne - so die CDU in einer Pressemitteilung. Nach dem Abgang von Investor Leuze sollen die Stadtverordneten nun in einer Sondersitzung am 24. Juli im Eiltempo über den Zuschlag für einen neuen Investor entscheiden. „Die CDU Gelnhausen hat sich in einer Klausurtagung intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt.Fazit: "Wir lehnen dieses erneute Hauruck-Verfahren entschieden ab und fordern stattdessen einen neuen städtebaulichen Wettbewerb, gefolgt von einem ordentlichen neuen Architekten- und Investorenwettbewerb", teilt Fraktionsvorsitzender Christian Litzinger mit. Zwar sei es menschlich verständlich, dass die Rathausspitze und die SPD als Initiator des mittlerweile rückabgewickelten Vertrags mit Leuze die Thematik so schnell wie möglich vom Tisch haben wollten, in diesem Fall gehe aber Genauigkeit vor Schnelligkeit.
„Was die Stadtentwicklung angeht stehen wir wieder bei Null. Die weitere Vermarktung des Joh-Areals ist aus unserer Sicht völlig offen – bis hin zu der Frage, ob nach heutigen Erkenntnissen ein Outlet an dieser Stelle überhaupt sinnvoll und wünschenswert ist“, so Litzinger.
Besonders kritisch sieht der CDU-Fraktionschef die zwischenzeitlich geäußerten erheblichen Bedenken in Bezug auf die Verkehrsführung und die Parkplatzsituation in der Barbarossastadt. Die geplante Überbauung des Parkplatzes direkt am Joh-Gebäude und des Parkplatzes am Bahnhof sei teilweise geradezu absurd; so sollen am Parkplatz am Bahnhof beispielsweise fünf Etagen entstehen. Darüber hinaus sei die Planung der Verkehrsströme grob fehlerhaft, weil z.B. eine Durchfahrt durch das Veritas-Gelände als Zufahrt nicht möglich ist. Auch die Problematik der Kinzig-Querung sei nicht gelöst. „Einen Verkehrskollaps können wir uns als Kreis- und Schulstadt ebenso wenig leisten wie eine Verödung der Innenstadt“, warnt Litzinger.
Die CDU plädiert stattdessen dafür, sich dieses Mal die der Bedeutung der Entscheidung angemessene Bedenkzeit zu nehmen und Vor- und Nachteile genau abzuwägen. Im Husarenritt sei eine solche nicht zu treffen. Die damit möglicherweise entstehende Verzögerung könne man in Kauf nehmen, wenn damit eine Fehlentscheidung der Stadt verhindert werden könne. (pm)+++