Relikte aus dem Kalten Krieg (1)
Zivilschutzbunker: die Rettung vor dem Tod im Falle des Krieges
Fotos: Moritz Pappert
11.07.2018 / KÜNZELL -
Es ist 1962. Die Sowjetunion stationiert Mittelstreckenrake-ten auf Kuba. Das Ziel: Die USA. Die Kuba-Krise ist der Höhepunkt des Kalten Krieges. Im Mittelpunkt steht Fulda. Das „Fulda Gap“ war das zentrale Einfallstor der Warschauer Paktes im Falle eines Angriffs auf die NATO. In Deutschland laufen ein paar Jahre später die Bauarbeiten der Zivilschutzbunker. Die Welt hält den Atem an.
Auch in Osthessen werden im Zuge des Kalten Krieges zahlreiche Anlagen zum Schutz der Bevölkerung errichtet. Und viele davon sind heute noch gut erhalten. Einige von ihnen wurden sogar für einen Katastrophenfall noch bis vor wenigen Jahren regelmäßig gewartet.
Im Waschraum befindet sich eine Pumpe zum Abpumpen der Fäkalien per Hand. Außerdem lagern hier noch immer Campingtoiletten, Decken und Abfallbehälter. „Die Toilettenanlage wird heute noch für Feste und Veranstaltungen am Gemeindezentrum genutzt“, so Künzells Bürgermeister Timo Zentgraf, der OSTHESSEN|NEWS zusammen mit dem Heimatforscher Matthias Schweimer, Dr. Markus Vonderau, Joachim Schneider und Martin Görnert von der Gemeinde Künzell bei der Besichtigung begleitete. „Gewartet wurde der Bunker noch bis zum Jahr 2010. Heute wird er zum größten Teil vom Schützenverein genutzt“, so Martin Görnert.
– unter der Feuerwache in Fulda, dieser wurde 1972 gebaut und bestand aus acht einzelnen Schutzräumen mit je 25 Plätzen
– unter dem Uniplatz, dieser wurde 1964 gebaut und bestand aus zwei Schutzräumen mit je 50 Schutzplätzen, er wurde jedoch 2009 beim Bau der Karstadt- Tiefgarage abgerissen
– in der Tiefgarage unter dem Arbeitsamt in Fulda, dieser wurde 1990 gebaut und hatte 552 Schutzplätze
– und unter dem Telekom Gebäude in der Petersberger Straße