CDU-Sommerbegehung

Bebauungsplan als Hindernis für Gastro-Zukunft im "Bermudadreieck"?

Bei der CDU-Sommerbegehung in der Karlstraße
Fotos: Marius Auth

07.07.2018 / FULDA - Bei der Sommerbegehung der CDU-Fraktion am Freitagabend stand neben der Löhertor-Baustelle auch die Bepflasterung der Altstadt und die Gastro-Zukunft im "Bermudadreieck" auf dem Programm.


Hans-Dieter Alt, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, erläuterte in der "Stadtmetzgerei", wie einst der Bebauungsplan fürs Quartier in der Altstadt zustandekam, der bis heute den Charakter des gewerblichen Lebens dort prägt: Vor 25 Jahren seien von der Stadtverordnetenversammlung die Weichen neu gestellt worden, weil eine hohe Fluktuation an Ladenlokalen auftrat, die sich dann ansiedelnden Bierkneipen hätten zu starken Belästigungen der Anwohner geführt. Der resultierende Bebauungsplan untersagt bis heute, im Gebiet von Mittelstraße, Robert-Kircher-Straße, Königstraße und Karlstraße aus neuen Erdgeschossflächen Gastronomie zu betreiben. "Die Situation hat sich aber stark gewandelt: Der Handel in der Innenstadt vermeldet immer größere Probleme, auch die Gastronomen klagen über Einbrüche. Das City Marketing hat an unterschiedlichen Punkten der Innenstadt Frequenzzähler installiert und misst die Auslastung. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Frequenz pro Jahr um rund sieben Prozent abnimmt."

 Kulant sei man bei Nutzungskonzepten wie dem der "Stadtmetzgerei" oder "Lehmanns Café": Neben dem ursprünglichen Geschäft seien dort Imbiss beziehungsweise Verkauf von Marzipanspezialitäten erlaubt. Ein Problem, das vor 25 Jahren noch nicht absehbar gewesen sei: die Nachtgastronomie spät nach Mitternacht, die viele Anwohner sehr störe. "An manchen Imbissen stehen nachts um drei Uhr beinahe hundert Leute. Gleichzeitig sind viele kulinarische Angebote eine Bereicherung für unsere Stadt. Wir überlegen, ob wir den bisherigen Bebauungsplan mit Einschränkungen für die Gastronomie so aufrechterhalten wollen", so Alt. Eva Bödeker vom Stadtplanungsamt gab zu bedenken, dass der Magistrat nur die Möglichkeit hätte, Nutzungskonzepte auf Angemessenheit zu überprüfen und gegebenenfalls abzulehnen, weil der Bebauungsplan dies erlaube. Auch verlängerte Öffnungszeiten für einen Betrieb allein seien nicht ohne Weiteres möglich - dies könne als Präzedenzfall von anderen herangezogen werden. 

 In der Karlstraße war das Pflaster Thema der Begehung: Der Boden in Karlstraße, Mittelstraße und um die Stadtpfarrkirche sei uneben gewesen, für ältere Menschen ein Problem. Das neue Pflaster werde den Ansprüchen gerecht, eine seitliche Leiste sorge dagegen für Unverständnis, so Alt. Walter Krah erläuterte die Besonderheit: "Es gab Leute, die darüber gestolpert sind. Diese Kante ist allerdings als Orientierungskante für die Stöcke von Blinden gedacht. Es wurde schon überlegt, eventuell einen Begleitstreifen für die Blinden anzulegen", so Krah. An der Löhertor-Baustelle erläuterte Bödeker zudem die weitere Planung fürs Areal. (Marius Auth) +++

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