Mit POP in den Arbeitsmarkt
Neue Qualifizierungsmaßnahme am BZL: Görig übergibt Finanzierungsbescheid
Foto: Vogelsbergkreis / Sabine Galle-Schäfer
08.07.2018 / LAUTERBACH -
„Wir haben die Autobahn gebaut, fahren müssen sie selber.“ Mit diesem einprägsamen Bild beschreibt Stefan Eisenbach, der Geschäftsführer des BZL, in ganz wenigen Worten die neueste Maßnahme am Bildungszentrum und nennt die Zielsetzung: In einer zwölfwöchigen Qualifizierungsmaßnahme sollen geflüchtete Menschen fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden, fit für ein Praktikum in einem Vogelsberger Betrieb.
„Wir müssen die Menschen in Arbeit bringen, das ist das A und O“, betont Landrat Manfred Görig (SPD), der sich gemeinsam mit Sozialamtsleiter Rene Lippert und Sandra Oestreich, der Fachdienstleiterin Kommunaler Arbeitsmarkt, über die Maßnahme informiert und bei seinem Besuch im BZL auch noch das nötige Geld dabei hat, um das Ganze zu finanzieren. Insgesamt kostet diese Qualifizierung knapp 95.000 Euro. Rund 80.000 stammen aus dem Ausbildungs- und Qualifizierungsbudget (AQB) des Landes Hessen, fast 15.000 Euro steuert der Vogelsbergkreis aus eigenen Mitteln bei.
Dafür können zwei Durchgänge à zwölf Wochen im BZL gestartet werden – unter dem Motto „POP“. Das steht für Profiling, für berufliche Orientierung und für Praktika. Ziel ist es, den geflüchteten Menschen eine Orientierung zu geben, welchen beruflichen Weg sie überhaupt einschlagen könnten. Deshalb lernen sie im BZL erste Arbeitsschritte aus den Bereichen Metall, Elektro, Pflege und Hotel/Gastronomie kennen, möglicherweise kommt noch Informatik als fünfter Schwerpunkt hinzu, kündigt Sandra Oestreich an.
Als einen „guten Ansatz“ bezeichnet Landrat Manfred Görig die Qualifizierungsmaßnahme mit dem umfangreichen Angebot am BZL. Die jungen Menschen können so für sich einen Weg finden, sie können sich beruflich orientieren, können herausfinden, was zu ihnen passt. „Es ist nicht einfach, sie in Arbeit zu bringen“, weiß der Landrat aus vielen Gesprächen, „die fehlenden Sprachkenntnisse sind immer wieder ein Hindernis.“ Umso wichtiger sei eine intensive Vorbereitung auf das Praktikum, wie sie in der neuen Maßnahme geboten wird. Hinzu komme die Nähe des BZL zur Arbeitswelt, da lasse sich auf kurzen Wegen etwas erreichen. Das sieht Stefan Eisenbach genauso: Auch bezogen auf Vogelsberger Unternehmen findet er die ganze Maßnahme „sehr vielversprechend“. (pm) +++