Geht das Mineralwasser aus?

Lieferprobleme bei Getränkeherstellern: Kohlensäure knapp - "Lage angespannt"

Peter Seufert, Marketingleiter von Förstina-Sprudel.
Fotos: O|N / Hans-Hubertus Braune

06.07.2018 / REGION - Bei der jetzt schon wochenlang herrschenden Hitze soll man viel trinken. Das ist eine Binsenweisheit. Also kaufen die Verbraucher gerade insgesamt mehr Getränke, ob Apfelschorle, Bier oder Saft. Ganz besonders gefragt ist in den Sommermonaten Mineralwasser in allen Variationen, ob still oder spritzig, ob in Glas- oder PET-Flasche. Da werden momentan gern mal ein oder zwei Kisten auf Vorrat gekauft, denn nichts löscht besser den Durst als das mehr oder weniger prickelnde Wasser.

Doch viele Kunden stehen jetzt im Getränkemarkt ihrer Wahl vor leeren Regalen: es gibt Lieferengpässe bei diversen Marken. Einerseits liegt das an der großen Nachfrage nach Getränken allgemein - wie bei solchen Temperaturen üblich. Doch den Mineralwasser-Produzenten fehlt derzeit auch eine wichtige Zutat bei der Herstellung: Kohlendioxid, das in Verbindung mit Wasser als Kohlensäure für den Erfrischungseffekt des gesunden Wassers sorgt.



Entsprechende Informationen weisen die Kunden im Getränkemarkt auf die momentane Mangelsituation hin und bitten um Verständnis. Tatsächlich ist das Kohlendioxid ein Nebenprodukt bei der Düngemittelproduktion, die aktuell einen Markteinbruch zu verzeichnen hat. "Dieser Engpass von CO² kommt natürlich absolut zur Unzeit", beklagt Peter Seufert, Marketingleiter von Förstina Sprudel in Eichenzell-Lütter, auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS. Dazu kommen die seit Mai anhaltend hohen Temperaturen, die die Nachfrage nach Mineralwasser naturgemäß nach oben treiben. "Wir haben seit zwei Wochen massive Probleme wegen Lieferengpässen und können einen Teil unseres Sortiments nicht vorhalten", bestätigt Seufert den Mangel, den er als Zusammentreffen unglücklicher Umstände beschreibt. In vielen Getränkemärkten ist der Nachschub bei bestimmten Sorten nicht sichergestellt, die Versorgung schwankt und sorgt für lange Gesichter bei den Kunden.

Den momentanen Lieferengpass bestätigt auch Martina Hay, Marketingleiterin von Rhön-Sprudel in Ebersburg-Weyhers: "Die Situation ist tatsächlich angespannt- und das mitten im Sommer bei erhöhter Nachfrage, man muss sehen, wie man sich da durchjongliert", sagt sie. Doch für Kunden und Lieferanten gibt es Hoffnung: Gerade habe BASF die Produktion wieder angefahren und die Lieferung von Kohlendioxid stabilisiere sich momentan. "Wir hoffen und beten, dass jetzt wieder Normalität einkehrt und wir die hohe Nachfrage gleichbleibend befriedigen können", wünscht sich Seufert. (Carla Ihle-Becker)+++

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